Deutsch
Gamereactor
Artikel

"Zum spielen fehlt leider die Zeit"

Kulturstaatsminister Bernd Neumann über sein Engagement beim Deutschen Computerspielpreis.

HQ

Herr Neumann, Sie sind Kulturstaatsminister und unter anderem Vorsitzender der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Spielt jemand wie Sie Video- oder Computerspiele?
Ich verfolge das sehr aufmerksam und sehe mir hin und wieder - wie gerade jetzt vor der Verleihung des Computerspielpreises - einige Spiele an. Zum selber spielen fehlt mir aber bei der großen Menge und Vielfalt der Aufgaben, die ein Kultur- und Medienstaatsminister der Bundesregierung hat, leider die Zeit.

Was glauben Sie, wie viele Museen über Video- oder Computerspiele wird es in 100 Jahren geben?
Viel mehr als jetzt, da bin ich mir ganz sicher. Trotz aller beachtlichen Fortschritte haben Video- und Computerspiele ja noch längst nicht alle in ihnen steckenden technischen und inhaltlichen Potenziale ausgeschöpft. Wir werden sicher also viele Veränderungen, möglicherweise auch ganz neue Formen dieses Mediums erleben. Und gerade deshalb wird es immer bedeutsamer, diese Entwicklung zu dokumentieren und nachfolgenden Generationen zu veranschaulichen. Wie viele Museen es in Zukunft geben wird und wie sie dann aussehen werden, kann heute sicher noch niemand mit Bestimmtheit sagen.

Beim Deutschen Computerspielpreis werden kulturell und pädagogisch wertvolle Spiele ausgezeichnet. Was ist für Sie pädagogisch wertvoll, was nicht?
Als pädagogisch wertvoll und im Rahmen des Deutschen Computerspielpreises auszeichnungswürdig sind Spiele, die die Lebensverhältnisse ihrer Zielgruppen thematisieren, ihnen mitunter auch schwierige Themen zumuten. Weiterhin sollen diese Spiele die Nutzer angemessen und spielerisch fordern, ihnen unaufdringlich Werte, Lerninhalte oder Medienkompetenz vermitteln und damit die persönliche Entwicklung fördern.

"Zum spielen fehlt leider die Zeit"
Bild: Bundesregierung/Kugler
Werbung:

.



Lädt nächsten Inhalt