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Xbox Series X

Heute ist in der Tat ein aufregender Tag, da wir endlich unsere Gedanken über die neue Flaggschiffkonsole von Microsoft teilen können.

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Die neunte Konsolengeneration steht vor der Tür, doch diesmal verfolgen Microsoft und Sony einen etwas anderen Ansatz. Statt - wie bisher - ein einzelnes Gerät anzubieten, haben sich die beiden Hersteller dazu entschieden, jeweils zwei unterschiedliche Konsolen auf den Markt zu bringen, um dadurch unterschiedliche Spielertypen anzusprechen. Von den beiden Microsoft-Konsolen (Xbox Series X und Xbox Series S) ist die Xbox Series X die Stärkere. Das Flaggschiff gilt als die leistungsfähigste Konsole auf dem Markt und sie kommt am 10. Dezember zu einem Preis von 499,99 Euro in die Läden.

Die Dimensionen, der Controller und die Systemspezifikationen

Die Konsole ist 30,1 cm hoch, 15,1 cm breit und 15,1 cm tief - das Design wurde schon von vielen Leuten scherzhaft als Kühlschrank abgetan und da scheint etwas dran zu sein (denn Microsoft greift den Witz mittlerweile ebenfalls auf). An der Vorderseite befinden sich das Disk-Laufwerk, ein Knopf mit dem wir kabellose Geräte verbinden und ein einzelner USB-Eingang. Auf der Rückseite finden wir einen HDMI-Ausgang, zwei weitere USB-Anschlüsse, den Slot für die optionale, externe Speicherkarte und einen Ethernet-Anschluss. Die Zeiten eines fetten Stromadapters sind vorbei, dadurch fügt sich die Konsole wesentlich aufgeräumter in unsere moderne Medienlandschaft ein. Wenn ihr nicht genug Platz habt, um das Gerät aufrecht hinzustellen, könnt ihr die Konsole auch auf die Seite legen, aber der Standfuß lässt sich ärgerlicherweise nicht abnehmen.

Der Xbox-Controller wurde nur leicht überarbeitet, aber eher im Detail. Er hat einen neuen Share-Button, mit dem wir schnell Screenshots schießen oder Gameplay-Clips aufzeichnen können, ohne zuerst ins Dashboard wechseln zu müssen. Das D-Pad wurde verändert und ist jetzt dem Elite-Controller nachempfunden. Das ist eine große Verbesserung, denn wir können dank der acht Druckpunkte jetzt wesentlich präziser die Richtung vorgeben. Der Controller ist auch ein bisschen geschrumpft und die Schultertasten wurden leicht abgerundet.

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Die Xbox One lag in der letzten Konsolengeneration hinter der PS4 - zumindest was die reine Leistung anbelangt. Seit die Xbox One X veröffentlicht wurde, hat sich die Situation jedoch geändert. Die Xbox Series X hat eine 12 Teraflops starke GPU, eine Acht-Kern-CPU (3,8 GHz), 16 GB GDDR6-RAM und eine 1TB-SSD-Festplatte unter der Haube. Auf dem Papier ist die Xbox Series X somit also wirklich die leistungsfähigste Konsole, aber das sagt nicht viel aus. Wie gut ein Spiel auf dem System läuft, hängt im Endeffekt davon ab, wie gut es für die jeweilige Plattform optimiert wurde. Die PS3 war zum Beispiel stärker als die Xbox 360, aber die Entwickler hatten Schwierigkeiten, ihre Spiele für dieses proprietäre System zu entwickeln und deshalb sahen einige Spiele auf der eigentlich schwächeren Konsole am Ende besser aus.

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Grafik und Speicher

Sehen die Spiele auf der Series X also tatsächlich besser aus? Ich habe die Xbox One X ausgelassen, also war der Sprung von der Standard-Xbox-One zur Xbox Series X für mich schon relativ groß. Ich konnte vor der Veröffentlichung Gears Tactics und Gears 5 testen und die beiden Spiele liefen bei einer Auflösung von 4K mit 60fps. Selbst bei anspruchsvollen Spielen war die Konsole nicht zu hören und hat nur sehr wenig Hitze entwickelt. Was sich außerdem revolutionär anfühlt, sind die kürzeren Ladezeiten, die wir der SSD-Festplatte zu verdanken haben. Es dauert nur fünf Sekunden, um ein Spiel wie Yakuza: Like a Dragon zu starten. Das spart ernsthaft einiges an Zeit und fühlt sich besonders toll an, wenn in einem Spiel häufige Neustarts aufgrund scheiternder Herausforderungen zu erwarten sind. Natürlich kommen auch die abwärtskompatiblen Spiele in den Genuss der kürzeren Ladezeiten.

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Die interne Festplatte sorgt für tolle Geschwindigkeiten, aber die Größe lässt ehrlich gesagt ein wenig zu wünschen übrig. 1TB ist jetzt nicht wirklich knapp, aber uns stehen „nur" 802 GB davon zur freien Verfügung, weil das Betriebssystem den restlichen Speicher belegt. Wenn Spiele wie Halo: The Master Chief Collection und Call of Duty: Warzone schon jeweils um die 100 GB belegen, dann stoßen wir relativ schnell an die Grenze. Wir können den Speicher mit speziellen Speicherkarten von Seagate erweitern, aber die sind richtig teuer. Wenn ihr eine eigene externe Festplatte benutzt, dann kommt ihr nicht mehr in den Genuss der schnellen Ladezeiten. Ihr könnt darauf nur Xbox-One-Titel (sowie ältere Spiele) installieren und abspielen.

Xbox Series X

Quick Resume, die Launch-Titel und das neue Interface

Das große, neue Feature der Xbox Series heißt Quick Resume. Damit können wir bis zu fünf Spiele genau dort fortsetzen, wo wir aufgehört haben, ohne sie dafür komplett neu starten zu müssen. Ich habe ein bisschen mit dem Feature herumgespielt und es dauert knapp zehn Sekunden, um zurück ins Spiel zu gelangen. Das Schöne daran ist, dass es sogar dann funktioniert, wenn die Konsole zwischenzeitlich vom Strom getrennt war. Wir müssen uns damit also nicht mehr wirklich Sorgen um Autosaves machen und können blitzschnell ein anderes Game aufrufen, wenn uns danach ist. Das ist ideal, wenn man mal ein bisschen Luft rauslassen will, weil uns vielleicht gerade ein Boss in Dark Souls das Leben schwer macht.

Man kann nicht über eine neue Konsole sprechen, ohne die dazugehörigen Spiele zu erwähnen und das Lauch-Line-Up der Xbox Series lässt ehrlicherweise etwas zu wünschen übrig. Halo Infinite sollte der große Next-Gen-Titel werden, aber der wurde leider auf 2021 verschoben und reißt somit ein großes Loch in die Liste der Launch-Titel. Klar, wir bekommen Gears Tactics (was bereits seit Monaten auf dem PC erhältlich ist), Yakuza: Like a Dragon (das auch auf PS4, Xbox One und PC startet) und The Falconeer, aber die Spiele laufen alle auch auf der Xbox One. Das Line-Up der Playstation 5 ist da einfach stärker.

Was die Xbox Series im Vergleich zur PS5 besser macht, ist die Verfügbarkeit des kompletten Katalogs an abwärtskompatiblen Spielen, der bis zur originalen Xbox zurückreicht. Über 500 Xbox- und Xbox-360-Spiele sind verfügbar und die Mehrheit bietet verbesserte Grafik und kürzere Ladezeiten. Darunter befinden sich Klassiker, wie Red Dead Redemption, die Mass-Effect-Trilogie und Beyond Good & Evil. Wer die letzten Generationen der Xbox mitgenommen hat, kann mit seiner gesamten Spielebibliothek auf die neue Konsole umziehen (mit Ausnahme von Kinect-Spielen).

Das Betriebssystem ist die gleiche Software, die auch schon die Xbox Series S und die Xbox-One-Konsolen antreibt. Einige von euch werden vielleicht enttäuscht sein, dass sich hier keinerlei Neuerungen finden lassen, aber die Konstanz zwischen den Konsolen ist auch sehr angenehm. Ich finde das Interface nicht ganz so sauber, wie das der PS4, aber das Dashboard macht die Navigation leicht und wir können den Homescreen ganz nach unserem Geschmack anpassen.

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Von links nach rechts: The Falconeer, Yakuza: Like a Dragon und Gears Tactics.

Fazit

Microsoft läutet auf beeindruckende Art und Weise die neue Konsolengeneration ein, denn die Xbox Series X hat echte Power unter der Haube. Die SSD-Festplatte, sowie das Quick-Resume-Feature machen Gaming richtig bequem und gleichzeitig schneller als je zuvor. Ich hätte mir eine größere Festplatte gewünscht und die Liste der Launch-Titel ist ein wenig dünn, aber die Xbox Series X ist ein Biest und schon allein dank der Abwärtskompatibilität würde sich ein Upgrade meiner Meinung nach lohnen.

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09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
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die Series X ist aktuell die leistungsstärkste Konsole auf dem Markt, der neue Controller ist bekannt und stellt gleichzeitig eine kleine Verbesserung dar, Quick Resume und die interne SSD sparen viel Zeit.
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die interne Festplatte hat nur 1 TB Speicher, in der Startaufstellung fehlen "Must-Have"-Titel.
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