Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
WWE All Stars

WWE All Stars

Ein Wrestling-Game als Arcade-Variante ist einfach klasse. Wenn der lästige Simulationsgedanke erst einmal versenkt ist, bleibt nur noch lupenreine Action. WWE All Stars knallt uns direkt auf die Matte.

HQ

Fast alle Wrestling-Games haben ein großes Problem - ihre komplexe Steuerung. Entweder checkt man die oder begreift im Grunde gar nichts. Ich gehöre eher zur letzten Sorte Mensch, denen Wrestling-Games immer zu sehr auf akkurate Simulation des Sports setzen und zu wenig auf das fachgerechte, einfach zugängliche Vergnügen, den Freunden die Seele aus dem Leib zu kloppen. Für alle Menschen wie mich gibt's nun eine Lösung.

WWE All Stars ist das Wrestling-Spiel für alle Nicht-Wrestling-Fans. Es extrahiert mit chirurgischer Präzision alle Geschwüre, die Newcomern den Einstieg in die virtuelle Version des Sports in der Vergangenheit versperrt haben. WWE All Stars ist wie NBA Jam im knallengen, zu bunten Spandex-Anzug und mit mehr anfassen.

Trotz der nahenden Veröffentlichung im April halten sie sich bei THQ erstaunlich bedeckt zu dem Titel. Vermutlich hat das Marketinggründe - wir werden das vollständige Rooster der Kämpfer, alle Arenen und die Spielmodi wohl erst häppchenweise bis zum Start von Wrestlemania XXVII im April serviert bekommen.

WWE All Stars
WWE All Stars ist wie NBA Jam im knallengen, zu bunten Spandex-Anzug...
Werbung:

Die Version, die THQ uns vorgestellt hat, war jedenfalls zu großen Teilen gesperrt. Wir dürfen nur einen typischen WWE-Ring betrten, drumherum johlende Menschenmassen. Zur Auswahl stehen immerhin alle vier verschiedenen Klassen von Kämpfern: Akrobat, Big Man, Grappler und Brawler. Akrobaten sind blitzschnelle Hektiker. Sie greifen von den Seilen aus an und ihre Manöver aus der Luft treffen das Ziel mit absoluter Präzision. Die Big Man dominieren ihre Gegner mit Stärke. Ihre mächtigen Schläge können sie sogar zu Power-Attacken aufladen, dafür sind sie langsam. Grappler sind Techniker und Meister der Griffe. Sie ringen den Gegner am Boden nieder. Brawler glänzen durch mächtige Schläge und verfügen über nicht blockbare Superangriffe.

Die Menge der spielbaren Charaktere wird etwa auf Augenhöhe mit Mortal Kombat oder Street Fighter Alpha 3 stehen. Sicher mit dabei in WWE All Stars sind Rey Mysterio, Kofi Kingston, John Morrison, Dwayne "The Rock" Johnson, Big Show, Triple H, Ultimate Warrior, John Cena, Randy Orton und Sheamus sowie die WWE-Legenden Andre the Giant, "Macho Man" Randy Savage, Ricky "The Dragon" Steamboat, Bret "Hit Man" Hart und natürlich Hulk Hogan.

Doch wichtiger als solche Fakten sind harte Fakten. Solche über das Gameplay zum Beispiel. Es folgt den gleichen Grundgedanken wie sie bei jedem Wrestling-Spiel gelten: eine Energieleiste für die Ausdauer, eine für die Spezialattacken und Finisher, aber das Spielerlebnis ist weit weg von der Simulation (also nicht: langweilig und langsam) der Smackdown-Serie und kein bisschen zu komplex. Man nutzt immer noch alle Tasten und Knöpfe des Controllers - aber es fühlt sich nicht mehr an, wie einen geheimen Panzer zu steuern, wo nur obskure Multi-Taste-Aktionen zu einem sinnvollen Ergebnis führen.

WWE All Stars
Akrobaten sind eine der vier Kämpfer-Klassen und blitzschnelle Hektiker, die gerne vom Seil aus angreifen.
Werbung:

Der linke Trigger dient als kontextsensitive Aktionstaste, der rechte ist zum Laufen da. Der rechte Bumper ist noch immer für den Reversal-Move da. Der ist schwieriger als man denkt zu timen, aber er liefert diese herrlichen Ein-Schlag-ins-Leere-Momente, wenn man erfolgreich eine Counter-Attacke durchbringt. Ähnlich läuft es bei den Griffen, mit dem zusätzlichen Anreiz, dass diese je nach Ausgangsposition unterschiedlich sind. Es klingt vielleicht kompliziert, aber im Zusammenhang mit dem schnelleren Gameplay hat man sich schnell darauf eingestellt.

Schick wird's, wenn die Spezialattacken durchkommen. Man muss die Schultertasten antippen und dann halten, um diese Angriffe zu initiieren. Wenn man erfolgreich ist, verblasst der Hintergrund grau, eine Zeitlupe setzt ein und und kinetische aufgeladene Wellen lassen den Ringboden beben, wenn man von knirschendem Sound begleitet dort einschlägt. Schlaue Gegner werden solche Attacken natürlich blocken bzw. außer Kraft setzen mit einem gezielten Treffer.

Jeder Kämpfer hat eine dreistufige Energieleiste unterhalb der Gesundheitsanzeige. Jede der drei Stufen zündet einen Spezialangriff, während eine separat gekennzeichnete Leiste Energie tankt, bis man den Finisher abfeuern darf. Das Konzept der Energieleisten ist das einzige wirkliche Zugeständnis ans Gameplay der Smackdown-Reihe. Man ist aber nur in der Defensive unterwegs, wenn der Gegner volles Rohr angreift. Sonst sind immer beide Kämpfer voll auf Konfrontation gebürstet.

WWE All StarsWWE All StarsWWE All StarsWWE All Stars
WWE All StarsWWE All StarsWWE All StarsWWE All Stars
WWE All StarsWWE All StarsWWE All StarsWWE All Stars

Ähnliche Texte

0
WWE All StarsScore

WWE All Stars

KRITIK. Von Christian Gaca

NBA Jam gemixt mit Wrestling zu einem Spiel, das jeder Depp versteht. Hier könnte die Kritik zu WWE All Stars enden - tut sie aber nicht.



Lädt nächsten Inhalt