World War Z

Die logische Konsequenz des Mainstream-Erfolgs von The Walking Dead ist ein waschechter Kino-Blockbuster mit Zombies. Und mit Brad Pitt. Das sind keine schlechten Voraussetzungen, und den Titel des teuersten Untoten-Massakers aller Zeiten schnappt sich World War Z locker. Allein Autor Max Brooks, Sohn des Machers von Spaceballs, hat sich die Lizenz für seine Romanvorlage im hohen sechsstelligen Bereich versilbern lassen. Der Rest ist dann für beeindruckende Schau-plätze und vor allem wahnwitzige CGI-Sequenzen mit Abertausenden von Zombies draufgegangen. Sowie für einen aufwändigen Nachdreh, bei dem das letzte Drittel des Films neu geschossen wurde.

Auch bis dorthin ist der Film übersichtlich strukturiert. Held Gerry Lane hatte eigentlich seinen Job als Experte für brisante Aufträge bei den UN an den Nagel gehängt, um mehr Zeit für seine beiden Töchter zu haben. Doch eine Zombie-Apokalypse biblischen Ausmaßes zwingt ihn dazu, wieder in den aktiven Dienst einzusteigen: Er soll bei der Suche nach einem Gegenmittel helfen. Dazu jettet er nach dem drastischen Untergang seiner Heimatstadt Philadelphia um die Welt. Doch überall bietet sich das gleiche, apokalyptische Bild. Und dieses Bild ist gestochen scharf, opulent ausgestattet und schnell geschnitten - zu schnell, als dass die 3D-Konvertierung allzu viel Sinn ergeben würde. Auch das menschliche Drama bleibt trotz der epischen Materialschlachten leider etwas auf der Strecke. Die Nebengeschichte um Gerrys Familie wirkt ähnlich blass wie Mireille Enos in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter.

Zum Glück wird es dann gegen Ende deutlich ruhiger und der Film besinnt sich der klassischen Genretugenden von Spannung, Vorsicht und ein bisschen Ekel. Insgesamt ein grundsolider Film mit einigen atemberaubenden Einstellungen und spannenden Momenten. Aber leider auch dicken Logikfehlern und einem zu deutlichen Fokus auf den Massenmarkt. Die Verhandlungen über das nächste Zombie-Werk von Max Brooks laufen aber schon...