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Valheim - Early-Access-Vorschau

In diesem neuen Survival-Hit erkundet ihr mit euren Freunden zusammen ein Land im Wikinger-Mythos.

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Survival-Games wie Rust, Ark: Survival Evolved und 7 Days to Die polarisieren das Thema Early-Access-Entwicklung seit dem Start der umstrittenen Verkaufsmasche auf Steam. Einige dieser Games werden völlig zu Recht äußerst beliebt, doch nicht jedes Early-Access-Spiel schafft es bis zur Veröffentlichung. So manches Projekt wird in diesem Status abgebrochen und dann bleiben die Käufer auf ihren Kosten sitzen. Der Titel The Stomping Land lässt sich diesbezüglich als schmerzlich passendes Negativbeispiel anbringen.

Valheim ist ein weiteres Early-Access-Survival-Spiel, das sich bereits kurz nach der Veröffentlichung einer explosiven Popularität erfreut, die für Titel dieses Genres aus einem unerklärlichen Grund nicht untypisch ist. Mehr als fünf Millionen Menschen sollen sich Valheim laut den Entwicklern bereits gekauft haben - von diesen Verkaufszahlen träumen viele abgeschlossene Spiele ihr Leben lang... Der Titel ist derzeit nur für den PC geplant und momentan wollen sich die Entwickler darauf auch erst einmal konzentrieren. Immerhin befindet sich Valheim bereits in einem sehr gut spielbaren Zustand, wobei der Inhalt mit vielen ähnlichen Titeln vergleichbar ist, die vor der Veröffentlichung jahrelang in Early Access stecken.

In Valheim spielen wir einen kampferprobten Wikinger, dessen Seele in die zehnte nordische Welt gebracht wurde. Ihr habt die Aufgabe, in dieser riesigen, prozedural erzeugten Welt zu überleben, während ihr gegen Feinde aus längst vergessenen Mythen und Legenden ankämpft. Die Welt zeigt schon jetzt eine ausgezeichnete Vielfalt in ihren Umgebungen, einschließlich grasbewachsener Wiesen (in denen unser Abenteuer beginnt), schneebedeckter Berge und einem gewaltigen Ozean. Diese Umgebungen werden uns in Texturen präsentiert, die relativ niedrig aufgelöst sind und Spiele aus der PS1-Ära imitieren sollen. Gleichzeitig werden moderne Licht- und Partikeleffekte verwendet, um einen insgesamt einzigartigen visuellen Stil zu schaffen. Der Soundtrack passt sich eurer aktuellen Umgebung an, weshalb Valheim viele Leute an The Elder Scrolls IV: Oblivion erinnert.

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Die Krähe Mugin ist der einzige Spielführer, den Valheim derzeit besitzt. Das Federvieh erklärt uns lediglich, wie man die Werkbank benutzt oder wo wir als nächstes hingehen sollen. Ansonsten findet ihr in der Welt spezielle Steintafeln, die uns einen kryptischen Rat mit auf den Weg geben. Valheim hält euch zu Beginn eurer Reise also nicht an der Hand, deshalb solltet ihr Freunde mitbringen, die das Spiel bereits ein wenig kennen. Obwohl ihr auch alleine loslegen könnt, ist Valheim als Mehrspielerspiel für zwei bis zehn Menschen konzipiert. Ich habe es mit einem Freund gespielt, was die Erfahrung definitiv verbessert, sowohl die Kämpfe gegen die herausfordernden Bosse, als auch das Jagen und Sammeln von Ressourcen. Während man all die repetitiven Tätigkeiten absolviert, kann man sich natürlich auch wunderbar über andere Dinge unterhalten.

Die grundlegenden Gameplay-Mechaniken von gängigen Survival-Spielen werdet ihr auch in Valheim finden. Einige bekannte Stolpersteine umgehen die Entwickler, zum Beispiel stellt ihr Gegenstände unkompliziert in einem übersichtlichen Menü her. Zuvor müsst ihr verschiedene Werkbänke bauen, an denen ihr euch neue Waffen und Rüstungen bastelt. Essen ist technisch gesehen nicht notwendig, da euch Erschöpfung und Hunger nicht umbringen können. Stattdessen verbessert ihr auf diese Weise die Ausdauer und die Gesundheit eures Wikingers, was sich sehr lohnt (sonst macht ihr euch die Reise unnötig schwer). Nachts wird es kalt, dunkel und es erscheinen mehr Feinde. Sucht ihr keinen Schutz, spielt ihr unter erschwerten Bedingungen, was das weitere Erkunden gefährlicher gestaltet.

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Eine der auffälligeren Mechaniken Valheims ist das Skill-System, das Parallelen zu Runescape und (seltsamerweise) Final Fantasy II aufweist. Die Fähigkeiten verbessern sich, wenn ihr sie benutzt - das Fällen von Bäumen steigert also euren Holzschnitt, das Springen erhöht euer Sprungtalent und so weiter. Zu Beginn des Spiels schaltet ihr Fortschritte sehr schnell frei, auch der Kampf ist anfangs noch ziemlich einfach und unspektakulär (was natürlich Sinn ergibt). Ihr könnt feindliche Angriffe blocken, Schläge parieren und ausweichen, doch all diese Aktionen kosten Ausdauer - ebenso wie eure Angriffe. Insbesondere das Blocken ist ziemlich mächtig und erfordert kaum Talent, weil es im Gegensatz zum Parieren kein Timing benötigt. Feinde ins Wanken zu bringen, ist sehr mächtig, zumindest wenn eure große Truppe anschließend aus der Schwäche eures Kontrahenten Nutzen schlagen könnt.

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Das Platzieren von Objekten ist in Valheim leider etwas umständlich, was für diese Art von Spiel leider immer noch viel zu üblich ist. Ihr benötigt zum Errichten von Dingen einen Hammer und müsst das gewünschte Objekt anschließend mit dem Mausrad und der Tastatur drehen. Ich habe mit dem Bauen eines richtigen Daches sehr viel Zeit verbracht, weil mir erst nach einer Weile klar wurde, dass man mit dem Holzboden kein Flachdach schaffen konnte (man muss stattdessen Stroh verwenden). Es ist eine Herausforderung, ein anständiges Belüftungssystem zu finden, das einerseits verhindert, dass euer Charakter aufgrund von Rauchansammlung erstickt, Regen auf der anderen Seite jedoch nicht auf wichtige Bereiche tropfen lässt. Der Bauprozess wird durch das klaustrophobische Gefühl der Kamera im Inneren noch verschlimmert, was im Übrigen auch bei der Erkundung der unterirdischen Grabstätten der Fall ist.

Das frühe Spiel ist noch etwas langweilig, obwohl diese Kritik für viele ähnliche Spiele gilt, wenn man mal ehrlich ist. Wenn ihr euer Spiel startet, werdet ihr den größten Teil eurer Zeit damit verbringen, Holz zu sammeln. Die Alternative besteht darin, diesen Schritt zu überspringen und direkt gegen den ersten Boss zu kämpfen. Der zweite Boss ist jedoch ein ziemlicher Anstieg im Schwierigkeitsgrad und erfordert viel mehr Vorbereitung als sein Vorgänger. Die Gegner auf dem Weg dorthin sollen euch zu verstehen geben, dass ihr eure Ausrüstung lieber optimiert und verbessert. Das Gefühl des Staunens, das bei der Erkundung von Valheim entsteht, ist im Vergleich zu ähnlichen Spielen im Survival-Genre bereits jetzt einzigartig, denn es erinnert voll und ganz an eine Fantasiewelt. Da das Spiel bis auf weiteres aktualisiert wird, können wir nur hoffen, dass Inhalte die aktuelle Spielerbasis verbessern und aktualisieren. Diesen Sinn hat die Early-Access-Entwicklung nämlich eigentlich.

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