Unsere Kritik von Tetris Effect hat gezeigt, dass dieses Spiel eine ganz besondere Videospielerfahrung ist, vor allem für diejenigen, die glauben das Spiel bereits zu kennen. Wir haben damals nur so mit Superlativen um uns geworfen, denn die virtuelle Realität verhalf diesem audiovisuell einnehmenden Spektakel zu einem Platz unter den besten Videospielen des Jahres 2018. Zwei Jahre später kommt das Game nun auch auf die Xbox (und PC), in einer erweiterten Version namens Tetris Effect: Connected. Ob die Magie bestehend geblieben ist?
Das Klötzchen-Abenteuer wurde im Wesentlichen mit einem Mehrspielermodus erweitert, das ist eigentlich alles. Auf der Xbox Series funktioniert das Spiel gut, es ist aber nicht die gleiche Spielerfahrung wie beim Original. Microsoft unterstützt VR-Technologien seit der gefloppten Kinect nicht mehr und auch am PC müsst ihr noch auf ein Update warten (das aber noch in diesem Jahr verfügbar werden soll), bis ihr euch dem virtuellen Rausch hingeben könnt. Die Playstation-Spieler müssen hingegen bis 2021 auf die Mehrspielererweiterung warten, so richtig zufrieden dürfte mit diesem Deal also niemand sein.
Wenn euch VR wichtig ist, dann solltet ihr Geduld mitbringen, bis alle Optionen zur Verfügung stehen. Da das unverkennbare Gameplay der Vorlage bei diesem Port aber natürlich erhalten geblieben ist, spielt sich Tetris Effect: Connected ebenso wunderschön wie das PS4-Spiel. Die farbenfrohe Kaskade von Eindrücken, die uns beim Platzieren von Blöcken entgegenspritzt, ist nach wie vor ein magisches Erlebnis. Immer wieder bin ich gedankenverloren in diesem Spiel versunken, denn ein meditativeres Abenteuer dürfte es zurzeit kaum geben.
Selbst wenn ihr bisweilen auf das VR-Headset verzichten müsst, kann ich euch ein paar ordentliche Kopfhörer nur wärmstens empfehlen. Die Musik versetzt einen erst in die richtige Stimmung, da eure Aktionen die Spiel-Sounds beeinflussen. Dieses Feedback hat tatsächlich Einfluss auf die eigene Leistungsfähigkeit, glaubt mir das ruhig. Schon beim Soundtrack der brillanten Ausgangsversion hatten wir nichts zu meckern, denn der Wechsel zwischen schneller, elektronischer Musik und sphärischen Unterwassersounds ist immer wieder beeindruckend.
Die einzige echte Neuerung ist wie gesagt die Möglichkeit, mit anderen zusammenzuspielen. Ich persönlich spiele Tetris zwar lieber alleine, aber die freundlichen Multiplayer-Wettbewerbe haben mich doch regelmäßig angelockt. Ihr könnt gegen einen anderen Spieler antreten oder macht mit zwei Fremden gemeinsame Sache, um bestimmte Herausforderungen zu meistern. Auf diese Weise könnt ihr sogar „Bosskämpfe" absolvieren, in den ein vierter Spieler die Rolle des Bosses übernimmt (und gegen drei Kontrahenten antritt).
Das Ergebnis ist zwar ganz nett, dem Titel fehlt insgesamt aber das gewisse Etwas. Vielleicht bin ich zu sehr von Tetris 99 verwöhnt, aber gegen einen einzigen Spieler anzutreten, macht mir nicht mehr so viel Spaß, wie die hektischen Blockpartys der Battle-Royale-Variante. Trotzdem ist es wirklich schön, eine Version von Tetris spielen zu können, die Spieler verbindet und mehr Leuten hochwertigen Zugang zu diesem zeitlosen Spielprinzip bietet.
Es macht großen Spaß sich den unterschiedlichen Herausforderungen zu stellen und Missionen zu absolvieren, um kosmetische Gegenstände freizuschalten. Das ist neben der klassischen Highscore-Jagd ein netter Zusatz. Tetris Effect: Connected ist dadurch auch heute noch eine wunderbare Reise, die wirklich jeder Spieler auf sich nehmen sollte - egal auf welcher Plattform. Die PSVR-Version ist zwar zweifelsohne die bessere Variante, aber lasst euch von dem fehlenden VR-Feature nicht davon abhalten, ein paar bunte Blöcke zu stapeln.