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Super Smash Bros. Ultimate

Super Smash Bros. Ultimate

Der wohl wichtigste Titel für Hardcore-Fans der Nintendo Switch im Jahr 2018 ist endlich am Start - und wow, liefert Smash Bros. ultimativ ab!

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Nintendos All-Star Brawler Super Smash Bros. Ultimate lässt uns seit seiner Ankündigung vor Begeisterung kichern. Es soll der Höhepunkt der Reihe werden und alle Charaktere der Vergangenheit wieder vereinen. Außerdem sind da neue Mechaniken wie das RPG-artige Spirit-System. Mit dem Preis für das am meisten vorbestellte Spiel für Nintendo Switch im Rücken glauben wir, dass der fünfte Teil der Reihe tatsächlich der absolute Höhepunkt ist.

Super Smash Bros. Ultimate bringt alle Charaktere des 19 Jahre alten Franchise zusammen und stellt sechs neue Kämpfer vor, darunter Inkling, Ridley, King K. Rool, Isabelle, Incineroar und Simon. Besonders beeindruckend ist K. Rool, seine Größe, seine abwechslungsreichen Moves und das er mit seinem merkwürdigen Gesichtsausdruck recht albern aussieht. Das übergewichtige Krokodil kann seine Krone als Boomerang nutzen und sie mit seinem goldgepanzerten Bauch in den Boden stampfen. Ein weiterer Favorit sind die Inklings, die ihre Gegner mit Farbrollen platt walzen oder als Tintenfische in die Luft schießen. Aber ihr Handcap ist es, ständig Tintenvorräte wieder auffüllen zu müssen.

Der größte Teil des Einzelspielermodus von Super Smash Bros. Ultimate ist wohl World of Light, ein neuer Modus, der mit RPG-Mechaniken flirtet und eine Brettspiel-ähnliche Karte aufweist. Im Storymodus sind unsere Kämpfer die Sklaven von Antagonist Galeem. Kirby gleitet auf einem Stern herbei - der einzige Charakter, der die Attacke überstanden hat und der eine Kämpfer, mit dem wir anfangs arbeiten, um Galeem zu besiegen. Nur so können wir beginnen, unsere Verbündeten zu befreien.

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Auf dem Spielbrett treffen wir auf jedem neuen Quadrat neue Spirits, gegen die wir kämpfen können, um Orbs und Snacks für das nächste Level-up zu verdienen. Es gibt einen Fähigkeitenbaum wie in Rollenspielen, in dem wir mit Orbs weitere Qualitäten wie etwa Schildstärke verbessern, die dann für alle freigeschalteten Charaktere gelten. Außerdem schalten wir noch weitere Sachen wie Höhlen und Dojos frei, zu denen wir unsere Spirits schicken können, damit sie trainieren und uns Nützliches mitbringen. Das Spielfeld ist offen - solltet ihr also an einem Spirit verzweifeln, könnt ihr jederzeit einen Umweg nehmen und anderswo weiterleveln.

Spirits sind das Herz von World of Light und bieten zusätzliche Tiefe, denn jeder hat eigene Perks und die Spielerwerte verändernde Fähigkeiten. Es gibt unglaubliche 1297 Spirits, darunter Figuren aus beliebten Spielen wie Shovel Knight und F-Zero. Es gibt primäre und unterstützende Spirits, wobei die Unterstützer-Spirits von den primären ausgerüstet werden. Die Primär-Spirits kümmern sich derweil um unseren Angriff und die Verteidigung. Wrinkly Kong lässt uns die Kämpfe mit 30% Schaden aber mehr Verteidigung beginnen. Mite verstärkt die Sprungkraft. Oder Blaze, die Katze, lässt uns mit Curry-Atem in den Kampf ziehen.

Es macht ziemlich süchtig, Spirits freizuschalten und jede Interaktion auf dem Spielbrett fühlt sich irgendwie besonders an. Gegen Pidgey-Spirit mussten wir zum Beispiel unter extremen Windbedingungen antreten. Diese Spirits finden sich auch im Mehrspieler wieder und ihr könnt verschiedene Kombinationen speichern. Leider haben viele Spirits die gleichen Eigenschaften und wir hätten uns gewünscht, dass Duplikate stapelbar sind, denn die Kollektion füllt sich ziemlich schnell.

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Der Spirit-Board-Modus ist die schlichtere Variante von World of Light - hier erweitern wir unsere Sammlung ohne Brettspiel-Erkundungstouren. Auf dem Spirit-Board finden sich mehrere Felder mit Spirits, die alle paar Minuten erneuert werden. Wir können schnell in den Kampf ziehen, um eine Chance zu bekommen, sie dabei freizuschalten. Die Gefahr lauert am Ende, denn auch wenn wir siegreich waren, müssen wir den Spirit mit unserem Blaster besiegen, während ein blaues Schild um ihn rotiert. Glücklicherweise können wir Zeug kaufen, was unsere Chancen erhöht. Wir haben zudem die Möglichkeit, das Spielfeld zurückzusetzen, um vielleicht den gewünschten Spirit zu finden.

Im klassischen Modus sind die Spirits raus und wir kämpfen uns durch acht Herausforderungen inklusive einer Bonus-Stage und danach kommt es zum Bosskampf. In diesem Modus dreht sich alles um den von uns gewählten Kämpfer, der gegen Nintendo-Maskottchen der 1980er antreten muss. Es war eine schöne Abwechslung, aber nach einigen sammelwütigen Durchgängen ist doch die Luft raus, nachdem Master Hand unzählige Male besiegt wurde. Trotzdem hat der Modus einen der besten Abspänne, die wir je zu sehen bekommen haben.

Die lokalen oder online verfügbaren Mehrspieler-Modi sind chaotisch wie immer. Ihr könnt mit bis zu acht Kämpfern loslegen und eure eigenen Duelle erstellen und dabei Gegenstände, Level und Schadenzähler festlegen. Es werden sogar Gamecube-Controller unterstützt und neben den normalen Kämpfen können auch Turniere mit bis zu 32 Teilnehmern ausgetragen werden. Oder ihr spielt Squad Strike, einem Modus, in dem die Teammitglieder sich abwechseln.

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Vieles ist in Super Smash Bros. Ultimate gleich geblieben, aber es gibt auch Neues wie die Spirits. Anfangs stehen nur acht Kämpfer zur Auswahl - der Rest muss in den verschiedenen Modi freigeschaltet werden. Das soll die Spieler vielleicht nicht schon zu Beginn überfordern, aber kann für Gelegenheitsspieler auch enttäuschend sein, wenn man nicht gleich mit großem Arsenal loslegen darf.

Die hybride Natur der Nintendo Switch wirkt dabei wie eine bessere Kombination der getrennten Wii U- und 3DS-Versionen der letzten Generation. Wir haben im Dock und unterwegs gespielt und konnten keinerlei Performance-Probleme feststellen. Allein auf dem kleinen Bildschirm geht es natürlich chaotischer zu. Der Pro-Controller ist für Super Smash Bros. Ultimate am angenehmsten, aber auch ein einzelner Joy-Con funktioniert okay.

Super Smash Bros. Ultimate wird seinem Namen absolut gerecht - es ist die definitive Smash-Erfahrung. Das Spiel verbindet alle Level und Kämpfer von früher, schenkt uns das neue RPG-artige Spirit-System, durch das sich die Anpassungsoptionen verzehnfachen. Das ist genau das Richtige für alle Sammelwütigen. Der Classic-Modus mag ein paar Schwächen haben und es wäre nett, wenn schon zu Beginn mehr Kämpfer zu haben wären. Aber wir werden Super Smash Bros. Ultimate ganz sicher noch über Jahre spielen.

10 Gamereactor Deutschland
10 / 10
+
alle Charaktere aus der Vergangenheit des Franchise, neues Spirit-System, vollgepackt mit Hunderten Stunden Content
-
Classic-Modus stolpert ein bisschen, nur acht Kämpfer zum Start
overall score
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