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Serien-Kritiken
Star Wars: The Bad Batch

Star Wars: The Bad Batch - Staffel 1

Die erste Staffel wurde abgeschlossen, doch sie tappt in die gleiche Falle, wie Black Widow vor ihr: Es versucht zu keiner Zeit, etwas Besonderes zu sein.

Dave Filoni hat mittlerweile eine große Anhängerschaft unter den Star-Wars-Fans. Während die Filme, Serien und alles dazwischen doch von sehr unterschiedlicher Qualität waren, haben Star Wars: The Clone Was und Star Was: Rebels beständig viel Drama und tolle Action geliefert. Aber nach der Pilotfolge seiner neuen Star-Wars-Show - The Bad Batch - schlich sich das Gefühl ein, dass Filoni und sein Team auf der Stelle treten. Jetzt ist die erste Staffel komplett und es zeigt sich, ob die Gruppe ehemaliger Klonkrieger ihren Platz im Star-Wars-Universum gefunden haben.

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Die kurze Antwort lautet: nein. Star Wars: The Bad Batch tritt auf der Stelle und schafft in den ersten 16 Episoden nichts Außergewöhnliches mit seinen Figuren. Die meisten Folgen stehen für sich und entwickeln die Verbindung des Klon-Kindes Omega zur namensgebenden Gruppe von Söldnern nur unwesentlich weiter. Ein Absturz auf einem dunklen Planeten mit gefährlichen Monstern, ein scheinbar einfacher Job, der für unvorhergesehene Probleme sorgt, die gewagte Rettung eines rebellischen Senatoren - alles plätschert so vorbei und unterhält bestenfalls milde.

Es ist schade, dass das Versprechen, der bereits ausgiebig bekannten Order-66-Periode neue Würze zu verleihen, einfach vergessen wird. Stattdessen bekommen wir eine Sammlung einzelner Episoden, die kaum zusammengehalten werden. Es gibt zugegeben auch einige Höhepunkte, etwa wenn Figuren aus Filonis anderen Animationsserien auftauchen, um auf eine größere Kontinuität hinzuweisen. Wenn ihr einfach eine spaßige, leichtherzige und gut animierte Star-Wars-Serie sucht, dann macht The Bad Batch durchaus Spaß. Aber wenn ihr erwartet habt, dass die Serie die Star-Wars-Welt, den Mythos und die Erzählung weiterentwickelt, dann werdet ihr enttäuscht.

Star Wars: The Bad BatchStar Wars: The Bad Batch
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Clone Wars hat uns Ahsoka gebracht, die Teil von The Mandalorian wurde und sogar ihre eigene Serie bekommt. Rebels hatte einige Fan-Lieblinge und wir durften die Rückkehr Darth Mauls erleben. Die erste Staffel von Bad Batch führt niemanden ein und sie konzentriert sich ausschließlich auf unsere Gruppe von Söldnern. Die sind zwar nicht völlig uninteressant, aber sie entwickeln sich auch kaum weiter - mit Ausnahme von Hunter, der als Vaterfigur eine Verbindung zu Omega aufbaut.

Die Serie ist wie gesagt aber immerhin gut animiert und die Sprecher leisten ebenfalls hervorragende Arbeit. Die Folgen sehen gut aus, klingen großartig und es gibt ein paar interessante Aspekte, wie den Fokus auf die Regierung von Camino, die Zeit, in der sich das Imperium formt, oder die Art und Weise, wie die Klone mit dem Wandel umgehen, den die Order 66 nach sich zog. Die Qualitäten sind alle vorhanden, deshalb war die Prämisse ja auch so vielversprechend, doch wir bekommen am Ende doch nur wieder die altbekannten, schon so oft gesehenen Geschichten.

Und das ist genau das Problem mit The Bad Batch - es leidet darunter, dass es zwischen besseren Geschichten feststeckt und dass es sich keinen Raum für Überraschungen verschaffen kann. Diese Serie existiert einfach, plaudert aus dem erzählerischen Nähkästchen und schränkt sich damit selbst ein. Wir brauchen neue Star-Wars-Geschichten! Handlungen, die nach Der Aufstieg Skywalkers spielen oder die sich komplett von der bekannten Zeitperiode verabschieden. The Bad Batch ist nicht völlig ideenlos, geht aber zu sehr auf Nummer sicher und bleibt somit leider uninteressant, obwohl die Serie hochwertig produziert wurde.

05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
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