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Scavengers

Scavengers - Mehrspieler angezockt

Den neuesten Multiplayer-Titel von Midwinter Entertainment haben wir drei Matches lang angespielt.

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Auf der E3 2019 erlaubte uns Midwinter Entertainment einen Blick auf ihren kommenden Mehrspieletitel Scavengers. Damals haben wir eine eisige Welt voller mutierter Kreaturen und tödlicher Natur gesehen, doch seit diesem Tag sind fast 18 Monate vergangen und es wurde nur sehr wenig über das Vorhaben gesprochen. Vor einigen Tagen konnte ich meine Erinnerung auffrischen, denn ich hatte Gelegenheit, mich im Rahmen einer Online-Vorschau in den Multiplayer zu schmeißen.

Scavengers ist ein Multiplayer-Shooter, der PvE- und PvP-Elemente in einem Battle-Royale-Stil vereint. Das eigene Überleben steht an oberster Stelle und es ist wichtiger als das Töten von Feinden, allerdings hängen diese beiden Dinge natürlich voneinander ab. Im Spiel gibt es einzigartige Charaktere und Waffen, die mit einem Loot-System, einer Crafting-Komponente und einem ungewöhnlichen Punktesystem kombiniert werden. Der Mix ergibt ein spannendes Spielkonzept für Teams aus drei Spielern, das trotz vieler Parallelen für sich allein stehen kann.

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Scavengers wirft die Teilnehmer einer Partie auf einer riesigen Karte ab und nur ein Team kann siegreich aus der Schlacht hervorgehen. Das Match hebt sich trotz des bekannten Ansatzes deutlich von Fortnite, Apex Legends und Call of Duty: Warzone ab, denn wenn ihr gewinnen wollt, müsst ihr Datenpunkte erobern. Dafür braucht ihr jedoch Beute, die ihr unter anderem bei getöteten Feinden bekommt. Wer sich in Ruhe mit den KI-Gegnern beschäftigen kann, der baut seinen Vorsprung gegenüber anderen Teilnehmern des Matches aus. Geratet ihr dabei jedoch in einen Hinterhalt eines anderen Squads, dann solltet ihr euch lieber vollständig um die Widersacher kümmern. Solange mindestens ein Mitglied eines Trupps am Leben ist, spawnen dessen Teamkollegen nach kurzer Zeit wieder.

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Im PvE-Bereich erwarten euch zwei Fraktionen, die Outlanders und Monster mit dem Namen The Scourge. Die erste Rubrik besteht aus den kannibalistischen Überresten der Menschheit, die nach einer gewaltigen Katastrophe auf diesem mittlerweile unwirtlichen Planeten zurückgelassen wurde. The Scourge sind mutierte Wesen, die sich aufgrund einer Infektion in schreckliche Monster verwandelten. Wir müssen uns auf der weitläufigen Karte nach Datenpunkten suchen, die stets von einer dieser beiden Fraktionen verteidigt werden.

Datenpunkte gewinnt ihr, sobald eure Wächterdrohne (die mich an eine rudimentäre Version unseres Geists aus Destiny erinnert) einen bestimmten Gegenstand im Zielbereich untersucht. Abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad regnet es anschließend Punkte auf das gemeinsame Konto, was allen Teilnehmern einer Partie an der Seite des Bildschirms, neben der Karte angezeigt wird. Sterben einzelne Mitglieder eines Squads, werden sie nach kurzer Zeit wiederbelebt (sofern noch jemand aus dem Team lebt), der Wiedereinstieg kostet sie dann jedoch einige Punkte auf der Rangliste. Am Ende gewinnt die Mannschaft mit meisten Data Points - also nicht notwendigerweise der letzte Überlebende.

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Abgesehen von Datenpunkten sollten wir die Karte nach Orten absuchen, in denen es neue Ausrüstung, Upgrades oder die Möglichkeit zur Herstellung besserer Gegenstände gibt. Wir erhalten im Laufe des Matches eine Währung namens Schrott (die ganz genau wie diese Datenpunkte funktioniert) und mit der wir unsere Lebensleiste erhöhen oder stattdessen eine stärkere Waffe bauen.

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Die spielbaren Charaktere erfüllen vordefinierte Rollen, die für sie vorgesehene Bewaffnung könnt ihr also nur in einem bestimmten Rahmen anpassen. Valora ist zum Beispiel mit Schrotflinten ausgestattet und kann einen einsetzbaren Schild nutzen, um sich und ihre Teamkollegen vor Schaden zu schützen. Letty hingegen darf eine Handkanone mit mittlerer bis großer Reichweite herstellen und auf kurze Distanz Feinde mit einer EMP-Explosion wegstoßen. Euer gewählter Charakter legt folglich euren Spielstil fest und das solltet ihr vor dem Start des Matches wissen.

Wie ich schon ein paar Mal gesagt habe, ist das Überleben in Scavengers der Schlüssel zum Erfolg. Es reicht nicht aus, KI-Feinde und gegnerische Spieler zu erschießen, denn ihr werdet erfrieren, wenn ihr euch nicht regelmäßig an einem Feuer aufwärmt. Alternativ könnt ihr spezielle Geräte aufnehmen oder herstellen, die euren Temperaturverlust regulieren. Es ist wichtig, den über die Karte wandernden Eisstürmen auszuweichen - das sind riesige Tornados aus gefrorenen Winden. Ihr müsst vor der Kälte Schutz suchen, ab und zu abwarten, und euch notfalls einfach durch die Gefahrenzone schieben, wenn es gar nicht anders geht. Weil wir in diesem Titel aber verdammt schnell erfrieren, sind riskante Taktiken mit einem schnellen Ende verbunden, weil die Spielkarte im Verlauf des Matches natürlich schrumpft (das hier ist ja schließlich ein Battle-Royale-Shooter).

Die Gameplay-Spirale von Scavengers ist interessant, denn es ist wie gesagt kein einfacher Battle-Royale-Klon, sondern eine völlig eigenständige Einheit. Auf der Karte werdet ihr keine übermächtigen Waffen finden, die müsst ihr schon selbst herstellen. Dafür braucht ihr jedoch Schrott und den bekommt ihr nur in bestimmten Bereichen. Gleichzeitig gibt es mobile Bosse, die euch mit Datenpunkten belohnen, wenn ihr sie besiegen könnt. Aufgrund der Größe und des Gesundheitspools dieser Wesen arbeiten gegnerische Teams oft zusammen, um ein solches Monster zu Fall zu bringen (bevor sie sich rücksichtslos gegenseitig an die Kehle springen, um an die Kriegsbeute zu gelangen). Es gibt auch Fahrzeige auf der Karte, doch bevor ihr die verwenden könnt, müsst ihr sie zuerst reparieren, was euren wertvollen Schrottvorrat beansprucht.

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Die eigentliche Herausforderung in Scavengers besteht also nicht darin, gegen gegnerische Spieler zu kämpfen oder die KI-Feinde niederzumähen, sondern das Ressourcenmanagement im Auge zu behalten und eine adaptive Strategie zu entwickeln. Ihr könnt euch weder auf die PvP-Komponente konzentrieren, noch zu stark auf PvE setzen, um das Match als Sieger zu verlassen. Wer Zeit in das Sammeln von Schrott investiert, der gelangt in den Besitz von mächtiger Ausrüstung und anderen Vorteilen, doch ihr müsst gleichzeitig die sich verändernde Situation auf dem Schlachtfeld im Blick behalten, sonst schneidet euch ein Schneesturm vom sicheren Teil der Karte ab.

Scavengers könnte eine revitalisierte Version der Battle-Royale-Erfahrung werden, die in den letzten Jahren von so gut wie jedem Entwickler trocken gemolken wurde. Spieler, die normalerweise von der Hardcore-Natur der meisten Titel in diesem Subgenre abgeschreckt werden, können mit der richtigen Strategie rein mechanische Fähigkeiten ihrer Widersacher auskoppeln, denn in diesem Titel müssen sich alle Teilnehmer den Regeln des Überlebens unterordnen. Die kleinen Teamgrößen und die klassenbasierten Fähigkeiten der Spielfiguren ergeben im Zusammenspiel mit der Vielzahl von Waffen viele unterschiedliche Spielstile, die hoffentlich nicht so starr sein werden, wie die Meta in Call of Duty: Warzone oder Fortnite. Wer sich nach einem neuen Multiplayer-Erlebnis sehnt, der kann in diesem Hybriden womöglich eine Menge Spaß finden.

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