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Riders Republic

Riders Republic

Ubisoft Annecy hat ein Open-World-Paradies für Extremsportler geliefert, und das macht richtig Spaß.

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Vor ein paar Monaten konnte mich die Beta von Riders Republic positiv überraschen und deshalb habe ich mich seitdem richtig auf das Spiel gefreut. Inzwischen ist der geistige Nachfolger von Steep aus dem Jahre 2016 offiziell erschienen und ich habe mein Wochenende auf dem riesigen Online-Spielplatz verbracht, um zu sehen, ob meine Erwartungen erfüllt wurden.

Riders Republic ist ein Extremsportspiel mit ambitionierten Ausmaßen. Im fiktionalen Land „Republic" (das ist eine Mischung aus verschiedenen US-amerikanischen Nationalparks, wie Yosemite, Sequoia und Grand Teton) machen sich die „Riders" in verschiedenen Rennen, Stunts und Events einen Namen, um sich für den Wettbewerb „Ridge Invitational" zu qualifizieren.

Weil die Konkurrenz so stark ist, müsst ihr Unmengen an Sternen sammeln, während ihr Rennen oder alternative Herausforderungen abschließt. Im Gegensatz zu Steep seid ihr in Riders Republic nicht mehr nur im Schnee und in der Luft unterwegs. Ihr könnt die Welt diesmal auch auf Fahrrädern, Skiern, auf einem Snowboard oder im Wingsuit erkunden. Den gibt es einmal in einer raketenbetriebenen Version in einer normalen Variante.

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Ihr könnt die Welt diesmal auch auf Fahrrädern, Skiern, auf einem Snowboard oder im Wingsuit erkunden.

Jedes Fortbewegungsmittel hat eine eigene Kampagne, in der wir fleißig Punkte sammeln, um uns für den großen Wettbewerb zu qualifizieren. Die verschiedenen Sportarten haben allerdings unterschiedliche Qualitäten: Die Fahrräder sind eindeutig das Highlight, denn Ubisoft Annecy hat viel Arbeit in das Fahrgefühl gesteckt. Egal ob wir eine steile Piste mit unserem Bike herunterrasen oder große Sprünge in den Trick-Events absolvieren, die Fahrräder steuern sich großartig.

Dagegen sind die Rennen mit Wingsuits und Rocketwings etwa lahm. Die Raketenanzüge wurden seit der Beta zwar verbessert und sind nun leichter zu kontrollieren, aber die Rennen lösen bei mir einfach nicht die gleiche Faszination aus, die ich auf dem Fahrradsattel verspüre. Die Wintersport-Events machen auch Spaß, aber es fehlt ihnen am Gefühl der Freiheit. Im Schnee fahren wir hauptsächlich Slalom oder nehmen an Trick-Events teil, genau wie in Steep damals. Das macht Spaß, aber irgendwann werden die Slalom-Strecken etwas langweilig.

Ihr müsst kein großer Sportfan sein, um euch in dieses Spiel zu verlieben. Die offene Welt von ist unglaublich groß und es gibt viele Gelegenheiten, sich darin zu vergnügen. Ubisoft hat wieder jede Menge Rennen und Stunts erarbeitet und ihr könnt euch natürlich auch in Online-Herausforderungen mit anderen Spieler*innen messen. Die offene Welt hat den typischen Ubisoft-Stil, inklusive 500 (!) Ballons, die ihr finden und sammeln sollt.

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Ubisoft hat wieder jede Menge Rennen und Stunts erarbeitet und ihr könnt euch natürlich auch in Online-Herausforderungen mit anderen Spieler*innen messen.

Riders Republic ist ein Online-Spielplatz und deshalb werdet ihr nur auf wenige NPCs treffen. Dafür bevölkern tausende „Geister" anderer Spieler diese Welt und das lässt das Land sehr geschäftig wirken. In Rennen ohne Matchmaking kann es zu Problemen kommen, da ihr hier ebenfalls gegen die asynchronen Spieldaten antretet und euch ein Zusammenstoß schnell von der Strecke abbringt. Der Unterschied zu den Online-Spielmodi ist jedenfalls gar nicht so groß, weil die Synchronisation der Spieldaten gut umgesetzt wurde.

Die Trick-Duelle machen Spaß, aber die Massenrennen stehlen ihnen die Show. Bis zu 64 Spieler treten auf drei Strecken gegeneinander an und schon zum Massenstart kann es richtig verrückt werden. Diese Rennen sind spaßig, aber sie fördern auch ein nerviges Problem ans Tageslichtes: Die Ausrüstungswerte.

Ihr beginnt eure Karriere mit einer Grundausstattung, die euch nur von A nach B bringt. Um Bestzeiten oder Höchstpunktzahlen einzufahren, benötigt ihr jedoch hohe Werte in den Bereichen Geschwindigkeit und Grip. Am Anfang ist das noch kein Problem, aber wenn ihr bei 200+ Sternen angelangt seid, dann trefft ihr auf Spielerdaten, deren Ausrüstung hunderte Punkte über eurer liegt. Die könnt ihr dann eigentlich nur noch besiegen, wenn sie stürzen oder sich verfahren.

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Ihr müsst kein großer Sportfan sein, um euch in dieses Spiel zu verlieben.

Um bessere Ausrüstung zu bekommen, müsst ihr im Rang aufsteigen. Dazu müsst ihr weitere Rennen gegen besser ausgestattete Geisterspieler absolvieren oder euch in die Online-Events stürzen, die unter dem gleichen Problem leiden. Spieler mit besserer Ausrüstung haben einen gigantischen Vorteil, das ist leider so. Es ist kein Pay-to-Win-Fall, denn man kann den Kram zum Glück nicht mit echtem Geld kaufen, aber die Ausrüstungswerte sollten in den Online-Rennen eigentlich gar keine Rolle spielen.

Riders Republic ist wirklich ein besonderes Spiel. Die Geisterdaten können nerven und dass Spieler mit guter Ausrüstung einen Vorteil haben, ist auch blöd. Für mich sind das aber Probleme, die den Spaß kaum mindern. Der Titel ist das Extremsport-Äquivalent zu Forza Horizon, in dem wir eine großartige Welt voller packender und einzigartiger Beschäftigungen vorfinden. Selbst wenn ihr Extremsport nicht mögt, dann könnte euch Riders Republic vermutlich trotzdem überraschen.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
es gibt viel zu tun, Fahrräder radeln sich klasse, in dieser riesigen Welt seid ihr nie einsam.
-
man erkennt in Ubisofts offenen Welten eine gewisse Formelhaftigkeit, Ausrüstungswerte haben einen Einfluss auf das Spielgeschehen, man ist ständig von Geistern umgeben.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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