Die Frage nach dem "Warum?" ist beim Thema Crunch eine ziemlich perfide Angelegenheit, denn weder Verbraucher noch die Mitarbeiter haben etwas davon, dass ein Unternehmen systematisch Überstunden von seinen Angestellten verlangt. Es geht bei dieser unerträglichen Arbeitsatmosphäre darum, die Menschen auszubeuten, um selbstgesteckte Wirtschaftsziele zu erreichen und aus diesem Grund werden Studios, die solche Praktiken wiederholt einsetzen, von der gesamten Branche entsprechend verurteilt.
Viele große Namen, darunter id Software, CD Project RED, Rockstar und nicht zuletzt Naughty Dog setzen ihren Mitarbeitern diesen unnötigen Belastung immer wieder aus, doch es gibt auch auf der Unternehmensseite Gegenstimmen. Studio Director Chad Grenier von Respawn Entertainment sprach in einer offenen Fragerunde auf Reddit mit den Fans von Apex Legends über das Thema und positionierte sich deutlich gegen die Crunch-Kultur:
"Wir weigern uns, das Team crunchen zu lassen. Daher werden wir wahrscheinlich nicht so schnell neue Inhalte erstellen können, als wenn wir 15-Stunden-Tage arbeiten lassen, aber dazu sind wir einfach nicht bereit. Wir haben unsere Teamgröße seit dem Start [von Apex Legends] fast verdoppelt, um dem Bedarf an neuen Inhalten gerecht zu werden. Wir versuchen also wirklich, euch qualitativ hochwertige Inhalte in einem gesunden Abeitstempo zur Verfügung zu stellen."
Leider lehrt uns die Vergangenheit, dass die Unternehmen mit ihrer Crunch-Strategie häufig Recht behalten, da nur wenige auf den Kauf eines neuen Spiels verzichten, weil die Mitarbeiter hart dafür schuften mussten. Da muss man sich wahrscheinlich selbst fragen, was einem die Unterhaltung wert ist.