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Playerunknown's Battlegrounds

Playerunknown's Battlegrounds - Eindrücke der Xbox One-Fassung

Der beliebteste Shooter des Jahres kommt endlich auf die Xbox One.

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Fast ein Jahr nach der Veröffentlichung in Steams Early Access ist der Battle-Royale-Shooter jetzt auch im Game-Preview-Programm der Xbox One gelandet. Wie schon im März ist PUBG auf der Konsole in einer Fassung, an der noch gearbeitet wird und werden muss. Gleich zu Beginn stechen uns diese aufploppenden „Besser-spät-als-nie"-Texturen ins Auge, hektische Reaktionen lassen die Framerate ins Bodenlose sinken und außerdem begrüßt uns eine fummelige Steuerung. Veteranen dürften das schon kennen und manche mögen diese Rauhheit als einen Teil des Charmes begreifen, aber für uns ist es doch eher ein Déjà-Vu der schlechteren Art.

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Playerunknown's Battlegrounds kann man nicht entkommen. 2017 wurde dieses unangekündigte und unfertige ins Rampenlicht katapultiert und da ist es einfach geblieben. Nach knapp zwölf Monaten wurden schon um die 25 Millionen Kopien verkauft, das Spiel ist ohne Frage zur Sensation und wird mancherorts sogar als GOTY diskutiert. Die Frage ist: Wie gut gelingt die Übertragung auf die Xbox One und ist es sein Geld wert?

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Wenn ihr schon darüber nachdenkt euch dem Spaß anzuschließen oder den Weihnachtsmann nach einem Ticket in Richtung Erangel gefragt habt - Battlegrounds hat das gewisse Etwas, das euch ins Spiel zieht und euch dort auch festhält. Trotz der Bugs zum Start und der nicht unbedingt hohen Produktionsqualität bleibt es eine verlockende Spielerfahrung. Sobald wir uns mit den Eigenheiten vertraut gemacht haben bildet sich bei unseren Versuchen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben, nach einigen Stunden vor Aufregung wieder dieser Knoten im Magen.

Sofort arbeiten wir uns systematisch durch Gebäude, schnappen uns herumliegende Munition und Waffen, wechseln die Ausrüstung und versuchen möglichst dem Ärger aus dem Weg zu gehen. Manchmal klappt das vorzüglich, aber oft genug verlieren wir das erste Rennen und werden von unseren Gegnern zurück in den Ladebildschirm geschickt. Gleich zu Beginn verlangt uns PUBG bedeutungsschwere Entscheidungen ab und das ist vielleicht die größte Stärke dieses Spiels.

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Wann stürze ich mich aus dem Flugzeug? Auf welches Gebäude habe ich es abgesehen? Wann werde ich dort sein und wie lange sollte ich dort bleiben? Welches Zeug darf ich liegenlassen und was brauche ich wirklich? Wenn Gegner sich in eine andere Richtung bewegen - gehe ich hinterher oder verschwinde in Sicherheit? Sollen die Türen geöffnet bleiben oder muss ich meine Spuren verwischen? Soll ich mir einen fahrbaren Untersatz besorgen oder lieber zu Fuß weiter schleichen? Die Fragen gehen immer weiter und während sich das Spiel entwickelt und die Spieler von Zone zu Zone hetzen verschiebt sich das Spielgeschehen ständig. Ähnliche Tricks kennen wir auch schon aus anderen Spielen, aber keines dieser Titel hat eine Spielerfahrung geschaffen, die so stark diese Formel widerspiegelt.

Aber auch wenn die Verlockung gegen 99 Spieler (oder 49 Paare oder sogar Vier-Spieler-Squads) anzutreten und eine detailreiche Insel warten, wünschten wir uns ohne Frage ein etwas mehr auf Hochglanz poliertes Produkt. Die Audiospuren halten ihre Qualität nicht durchgehend und mir sind immer wieder teils derbe Server-Lags aufgefallen. Die Framerate bricht häufig ein und weit entfernte Gegner sind insgesamt schwer auszumachen. Es muss noch vieles optimiert werden, denn selbst auf der ach so mächtigen Xbox One X läuft Playerunknown's Battlegrounds längst nicht butterweich. Auch wenn das Spiel noch im Early Access steckt, hätte ich auf der potenten Konsole viel, viel mehr erwartet.

Der Wechsel von Tastatur und Maus zum Controller war da auch nicht sonderlich hilfreich. Ohne Zielhilfe zu spielen ist eine echte Herausforderung. Ich kann nur Jedem empfehlen gleich am Anfang die Controllereinstellungen unter die Lupe zu nehmen, denn ich habe viel zu viel Zeit damit verbracht herauszufinden, wie ich meine erste Knarre nachlade. Aber nach einigen Stunden fühlte sich alles schon natürlicher an. Irgendwann habe ich meinen „Groove" gefunden, immer länger überlebt und meinen Spaß gehabt.

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Auch wenn die PC-Version kurz vor der Veröffentlichung steht muss an der Konsolenfassung noch viel gearbeitet werden. Die Ausarbeitungen beider Plattformen könnten noch ein wenig mehr Finesse vertragen, der Mangel an Politur im Ladebildschirm und beim Flugzeuganflug sticht doch immer wieder ins Auge. Trotzdem ist die Eröffnung auch ein Symbol wofür Playerunknown's Battlegrounds steht: Eine raue Erfahrung, die immer in Entwicklung ist und bleibt. Ein Sprung ins Ungewisse, in ein Schlachtfeld voller sich ständig entwickelnder Herausforderungen. Wenn ihr dem Spiel seinen technischen Schluckauf verzeihen könnt, dann ist die reizvolle Essenz des Spiels intakt und hat den Wechsel vom PC zur Xbox One überstanden.

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