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Phantasy Star Portable 2

Phantasy Star Portable 2

Phantasy Star Online-Spiele haben für die Fans der Serie etwas ausgesprochen Magisches. Sie hören sofort bestimmte Sounds und sehen unmittelbar diesen alt bekannten Charaketere, wenn nur einer Ragol, Dark Falz oder Hunter's Guild sagt. So ist das mit Süchtigten oder Ex-Süchtigen, die ja fast alle Fans sind.

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Nun ist es für diese bemitleidenswerte Personengruppe mal wieder Zeit, den eigenen Willen zu testen: Phantasy Star Portable 2 für die PSP ist gelandet - und führt die Serie zu allem Übel zu ihren Onlinewurzeln zurück. Auch ich bin wieder einmal unmittelbar in Gefahr.

Es gibt nämlich eigentlich nur einen Titel, der mein Leben als Videospieler in den letzten zehn Jahren wirklich komplett auf den Kopf gestellt hat: das Action-Rollenspiel Phantasy Star Online für den Dreamcast. Wie zahllose andere DC-Jünger habe ich viele Stunden Lebenszeit für die Suche nach seltenen Items in roten Kisten und das Strommern durch die immergleichen Level mit identischen Monstern und Mustern geopfert. Gerne geopfert, muss man sagen, auch im verklärten Rückblick. Über das ganze Geld für per Minute abgerechnetes Internet fang' ich erst gar nicht an zu reden.

Alle Phantasy Star-Games, die danach kamen, haben es nicht mehr geschafft, dieses intensive Gefühl der Verbundenheit noch einmal auszulösen. Bis jetzt. Bis sich Phantasy Star Portable 2 in das UMD-Laufwerk der PSP gemogelt hat. Der Grund für den Erfolg ist schlicht: Es liegt daran, dass das neue Spiel dem Dreamcast-Original so ähnlich ist. Außerdem gibt's endlich wieder einen kostenfreien Onlinemodus und kein monatliches Abo, das zuletzt die Liebesbeziehung der meisten Fans zu Phantasy Star Universe gekillt hatte. Genau diese Menschen sollten, so sie denn eine PSP besitzen, unbedingt mal reinschauen.

Wie immer dürfen bis zu vier Spieler gemeinsam in einer Party stromern, hochleveln und rote Kisten jagen mit ihren selbstgebastelten Charakteren. Eine der seltenen Kiste zu finden, das löst immer noch den gleichen Adrenalinstoß wie vor über zehn Jahren aus. Im Jahr 2010 schießt die rote Kiste nun sogar einen imposanten Energiestrahl in den virtuellen Himmel, als wolle sie sagen: Hol' mich so schnell du kannst.

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Phantasy Star Portable 2
Zu viert im Dungeon - da war und ist ein Phantasy Star-Spiel am schönsten.

Leider ist der Onlinemodus auf der PSP nicht wirklich fehlerlos. Immer wieder brechen die Verbindungen zu den vergleichsweise wenigen Spielen vor dem Start ab, die es auf dem einen deutschen Server gibt. Wer dann einmal im Onlinespiel unterwegs ist, lernt die Bedeutung des Wortes Lag immer wieder neu kennen. Schläge verzögern sich, so dass man häufiger mal ins Leere slasht, weil ein Gegner einfach gar nicht mehr existiert, wenn man auf ihn einprügelt. Das passiert meist dann, wenn man mit Spielern unterwegs ist, deren Level deutlich höher ist. Im Zuge dieses Sachverhalts lauert das zweite Problem. Es wird durch das verzögerte Gameplay manchmal schwierig, die Gruppe ordentlich zu koordinieren, was für die knüppelharten Bosskämpfe gegen De Ragan, Dark Falz & Co. ein absolutes Muss ist.

Ein weiteres Problem sind die Menüs. Die sind einfach so unfassbar kompliziert für alle Menschen, die nicht im PSO-Universum aufgewachsen sind. Und selbst die Serien-Profis wundern sich über die 23. Unterebene, in der sie irgendwann noch ein lustiges Detail entdecken. Dazu gesellt sich eine Steuerung, die teils nur von sehr gelenkigen Fingerakrobaten absolviert werden kann. Wer sich mit einem Schluck Monomate im Kampf heilen will, eine alltägliche Aktion, muss dafür derart ungelenk umgreifen, dass der selbstgebastelte Held kurz stehen bleibt. Ein bisweilen tödlicher Aussetzer im Spielfluss. Abseits dessen kämpft es sich aber bequem, wenn auch die Kamera gerne mal bockig ist.

Der Offline-Storymodus ist leider wie gehabt kein großes Kino, aber wenn man unterwegs kein Internet hat mit der PSP, kann man wenigstens weiterleveln. Der Charakter ist online wie offline identisch. Die besten Items finden sich natürlich online - so dass der Sinn hier am Ende natürlich eingeschränkt bleibt. Es gibt Story-, Tactical- und Trade-Missionen sowie freie Missionen. Alle lassen sich alleine oder mit der Hilfe von bis zu drei virtuellen Freunden absolvieren. Die findet man im Laufe der Missionen oder in der Lobby. Wie das mit echten Online-Freunden so ist, nur Offline sind sie eben nicht echt. Wer will, darf übrigens seinen Charakter aus Phantasy Star Portable importieren.

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Allen unstrukturierten Menüs und dem bisweilen bockigen Onlinemodus zum Trotz ist das hier ein PSO-Vergnügen erster Klasse. Es ist nichts Neues und die Story ist denkbar langweilig inszeniert, erzählt mit öden Standbildern der Charaktere und nur unterbrochen von gelegentlichen Einspielfilmchen. Und jeder Menge Text zum Wegdrücken. Aber es geht bei Phantasy Star Portable 2 in erster Linie um den Actionteil. Und der ist toll wie eh und je, mit der Einschränkung, dass das wohl fast ausschließlich für Serienfans gilt.

Phantasy Star Portable 2
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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Rote Kisten suchen, Onlinemodus ohne Abo
-
Unübersichtliche Menüs, überbelegte Steuerung, bockiger Onlinemodus
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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