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Monster Hunter 4 Ultimate

Monster Hunter 4 Ultimate

Ohne Frage das beste Spiel der Reihe und wer Lust auf ein Abenteuer hat, in das man sich reinhängen muss, der wird auf dem Nintendo-Handheld nichts besseres finden.

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In Japan ist die Monster Hunter-Reihe ein riesiger Erfolg, doch im Westen will das Thema einfach nicht so recht zünden. Sicher gibt es auch hier inzwischen einige Fans, aber ein solches Phänomen wie in Fernost ist der Action-Titel keinesfalls. An der Thematik liegt es aber sicher nicht, denn mit der sind Europäer bestens vertraut. Ein wahrscheinlicher Grund für das durchwachsene Interesse sind eher schwerfällige Spielmechaniken und der zum Teil schlecht ausbalancierte Schwierigkeitsgrad. Das finden bei uns vielleicht noch PC-Freaks erträglich, aber Videospieler erwarten mittlerweile eine weniger sperrige Erfahrung - insbesondere an einem Handheld. Mit Monster Hunter 3 Ultimate ist Capcom bereits einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Monster Hunter 4 Ultimate bessert nun beim Tempo nach und versucht, sich noch mehr auf das eigentliche Abenteuer zu konzentrieren.

Was die Monster Hunter-Erfahrung so besonders macht, ist im Grunde die Jagd nach den Monstern selbst. Es sind große und gefährliche Biester, die uns im Kampf alles abverlangen. Um ausreichend gut darauf vorbereitet zu sein, müssen wir natürlich die richtige Ausrüstung mit uns führen. Und dafür wiederum müssen besondere Monster erlegt werden, um die richtigen Materialien zu erbeuten. Das simple und süchtig machende Konzept fesselt im "schlimmsten" Fall für viele hundert Stunden, auch wenn es stumpf erscheinen mag. Damit alles vernünftig zusammengehalten wird und wir über die lange Zeit motiviert bleiben, kommt die zweite wesentliche Komponente ins Spiel: das Abenteuer.

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Monster Hunter 4 UltimateMonster Hunter 4 Ultimate
Auf Unterwasserkämpfe wurde im vierten Teil verzichtet. Wirklich böse ist darüber vermutlich niemand.
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Neu ist, dass wir verschiedene Orte mit einer Karawane bereisen und es eine feste Handlung gibt. Das gibt dem Treiben einen tieferen Sinn und sorgt für etwas mehr Abwechslung. Teil unser kleinen Truppe sind auch die wesentlichen Händler wie etwa Schmied und Koch. Erzählt wird die Geschichte dabei nicht nur in simplen Dialogen, sondern es wurden aufwendige Zwischensequenzen produziert. Die sind wohl auch ein gewichtiger Grund dafür, warum Monster Hunter 4 Ultimate so viel Speicherplatz frisst, obwohl nicht einmal eine Sprachausgabe integriert wurde. In der Summe ist es ein hübscher, gelungener Rahmen geworden, mit dem uns Capcom ins Abenteuer lockt.

Die zweite große Ergänzung ist die Erweiterung der horizontalen Spielebene. Wir können besser an Wänden klettern und auf Monster aufspringen, um sie effektiver zu bekämpfen. Dafür gibt es spezielle Angriffe aus dem Sprung heraus und mehr Möglichkeiten, die Attacken auch einzusetzen. Im Gegenzug wurde auf Unterwasserkämpfe verzichtet. Wirklich böse ist darüber vermutlich niemand. Wir empfehlen an dieser dieser Stelle für das Game die neuen Nintendo 3DS-Modelle. Deren zusätzlicher Kamera-Stick macht es deutlich leichter, sich zu orientieren und den Überblick zu behalten. Gerade in den aufreibenden Kämpfen ist das wichtig.

Neu mit dabei sind auch zwei Waffen, die Energieklinge und die Insektenglefe. Sie mischen Elemente aus Nah- und Fernkampf. Die erste funktioniert wie Schwert und Schild, aber lädt sich gleichzeitig beim Kämpfen auf. Beginnt der Griff zu leuchten, können wir in den Axtmodus wechseln und Angriffskraft und Reichweite damit erhöhen. Die Insektenglefe ist eine Stabwaffe, mit der wir zusätzlich ein Insekt beschwören können, das Feinde aussaugt und uns entsprechend Boni auf Angriff, Verteidigung und ähnliches verschaffen kann. Es stehen so nun zwölf Nahkampf-Waffen zu Verfügung. Als Schütze, der im Koop sehr hilfreich ist, gibt es vier Waffen.

Monster Hunter 4 Ultimate
Erstmals gibt es einen vollständig integrierten Online-Mehrspielermodus, der jederzeit aus dem Spiel heraus gestartet werden kann.
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Eine konkrete Waffe mag ich übrigens nicht empfehlen, weil sie sich alle anders spielen und es immer auf die persönlichen Vorlieben ankommt. Glücklicherweise hilft uns Capcom ein bisschen mit der Entscheidung. Wir bekommen zum Start von jedem Typ eine Waffe ins Inventar. Dazu gibt's optionale Einführungsmissionen für jede Waffe. Und wer als Neuling vielleicht am Anfang noch keine Lust darauf hat, wird vielleicht später darauf zurückkommen, wenn klar wird, dass die gewählte Waffe doch nicht so gut zum eigenen Spielstil passt.

In Monster Hunter 4 Ultimate macht es noch mehr Spaß, sich einfach treiben zu lassen. Erstmals gibt es einen vollständig integrierten Online-Mehrspielermodus, der jederzeit aus dem Spiel heraus gestartet werden kann. Bisher gab es das nur lokal, oder die Verbindung über eine Heimkonsole war erforderlich. Neben den normalen Missionen gibt es nun außerdem ein Gilden-Quest-System, bei dem jeder Spieler individuelle Aufgaben generiert und diese mit anderen über Gilden-Karten und Streetpass tauschen kann. Wer alleine unterwegs ist, kann die Erkundungsmissionen machen und darüber an seltene Waffen und Rüstungen kommen - zum Teil auch aus alten Abenteuern der Serie.

All das sorgt in der Kombination für eine rundere Erfahrung. Monster Hunter 4 Ultimate fühlt sich aber trotzdem manchmal noch etwas hölzern und behäbig an - etwa so wie wir das auch von einem Rollenspiel wie Lords of the Fallen kennen. Es ist ein forderndes Spiel und manchmal sind es nur kleine Fortschritte, die wir machen. Aber gerade deshalb fühlt sich jeder erreichte Meilenstein beim Sammeln und Jagen so belohnend an. Dazu kommt die zwischenmenschliche Komponente mit dem Koop, der die Motivation verstärkt. Es ist ohne Frage das beste Spiel der Reihe und wer Lust auf ein Abenteuer hat, in das man sich richtig reinhängen muss, der wird auf dem Nintendo-Handheld nichts besseres finden.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Monsterjagd, gut erzählte Story, Zwischensequenzen, verbessertes Gameplay
-
Spielerfahrung weiter manchmal hölzern und behäbig, streckenweise fast sperrig
overall score
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KRITIK. Von Martin Eiser

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