Joe Danger 2: The Movie

Das originale Joe Danger hat mit seinem Charmeangriff auf der Playstation 3 und später auch auf der Xbox 360 in kurzer Zeit einen Haufen Fans gewonnen. Das Miniteam von Hello Games lieferte uns damals Arcade-Action, so schön, dass man auf die Knie sinken wollte. Das Konzept war schlicht. Wir mussten dem einst berühmte Stuntman Joe Danger dabei helfen, seine Popularität zurückzugewinnen, indem wir ihn durch irre Kurse gespickt mit Motorradstunts schickten.

Nun, das war gestern. Heute ist der Stuntman wieder berühmt. In Joe Danger 2: The Movie darf er endlich in Hollywood antreten. Wie im Erstling warten einzelne Kurse auf ihn. Nur sind sie dieses Mal in verschiedene Welten einsortiert, alle mit einem speziellen Film-Thema. Anfangs sind wir Mr. Dangerfield im Indiana Jones-Stil, später geben wir einen James Bond-Klon, einen Motorrad-Cop, einen Dinosaurier- und Roboter-Spezialisten und noch vieles mehr.

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Die Zugänglichkeit zur Spielerfahrung ist ähnlich groß wie beim letzten Mal - auch wenn nun die Abwechslung einfach größer ist. Mit den LT- und RT-Tasten können wir Gas geben oder bremsen, die Analogsticks steuern Joes Gleichgewicht und ermöglichen es uns, in der Luft Loopings zu drehen. Die 2½D-Perspektive zeigt uns die Action schräg von hinten. In der Regel lenken wir nur von links nach rechts, ohne Spuren zu wechseln. Diese Option kommt erst später hinzu, um den Schwierigkeitsgrad anzuheben. Die wahre Stärke des Spiels wird aber vom Schwierigkeitsgrad nicht so sehr manipuliert. Die Abwechslung ist der strahlende Stern - und bereits im Verlauf der ersten Rennen erleben wir viele unterschiedliche Spielarten.

Wir treten gegen andere Stuntmen in Zeitrennen an. Wir sammeln Bananen, Münzen, Sterne und Buchstaben. Oder müssen völlig ohne Zeitstress eine Strecke möglichst gut erkunden. Außerdem brüllt uns aus dem Hintergrund ein begeisterter Regisseur zu, was wir machen sollen, so dass es perfekt in seinen Film passt. Das kann es schon mal vorkommen, dass wir zielgenau auf Plattformen landen werden, um das Abfeuern von Atomraketen zu verhindern oder Superschurken von ihren Motorrädern zu schießen.

Das klassische Joe-Motorrad ist nun nicht mehr das einzige Gefährt. Stattdessen gibt es jetzt auch Skier, ein Jetpack, ein Schneemobil, eine Lore, ein Polizei-Motorrad und noch einige weitere Gefährte. Mein persönlicher Favorit ist ein Einrad, das nicht wirklich einfach zu steuern aber genau deswegen unglaublich lustig ist.

Wer das erste Joe Danger durchgespielt und alle Trophäen beziehungsweise Erfolge erspielt hat, darf von der Kampagne in der Fortsetzung trotzdem eine echte Herausforderung erwarten. Hello Games haben nämlich dafür gesorgt, dass jede Strecke mit Meilensteinen garniert ist. Und es gibt eine aufdringliche Onlinerangliste, die uns ständig erzählt, wie gut sich der Rest der Welt schlägt.

Echte Herausforderungen warten auch im Bonusmaterial bei den rausgeschnittenen Szenen. Hier spielt das Thema der Strecke eine nicht so große Rolle. Die Entwickler haben sich stattdessen auf das Zusammenketten einiger frustrierend schwieriger Aufgaben konzentriert. Glücklicherweise ist Frustration sonst ein seltener Gast in Joe Danger 2: The Movie. Sie ist maximal eine Folge nicht ausreichend schneller Reflexe.

Ein wichtiger Aspekt des vorherigen Spiels war die Möglichkeit, eigene Strecken zu bauen. Glücklicherweise ist das auch in der Fortsetzung möglich. Alle selbst erstellten Kreationen dürfen nun mit dem Rest der Welt geteilt werden - das hat schon Trials Evolution sehr stark geholfen. Die Einführung zu diesem Abschnitt des Spiels ist besonders schlau gelöst, weil sie aus einer Strecke besteht, die nicht abgeschlossen werden kann, wenn wir nicht mit den verschiedenen Tools experimentieren.

Joe Danger 2: The Movie macht fast alles richtig, aber überraschenderweise nicht in der gleichen Art und Weise wie der Vorgänger. Und es ist ein schlichter, aber gewichtiger Fakt, dass erst vor kurzem mit Trials Evolution ein direkter Konkurrent an den Start ging, der mittlerweile ewig viele Inhalte und quasi die gleichen Möglichkeiten bietet. Das neue Abenteuer des Stuntman ist trotzdem eine Charmebombe, bis zum Rand mit einfach zu verstehenden Inhalten gefüllt. Es bietet gleichzeitig ein Gameplay, das manchmal fast schon entwaffnend zugänglich ist. Wer nicht schon genug von verrückten Stunts oder lustigem Streckenbau hat, für den führen nicht viele Weg vorbei an Joe Danger 2: The Movie