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God of War: Ascension

God of War: Ascension

Das Spiel muss eine Menge beweisen. Ist es technisch noch herausragend, hat es sich weiterentwickelt und ist ein Multiplayer nötig?

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Ich bin über und über mit Blut bedeckt. Zu meinen Füßen liegen die leblosen Körper meiner Gegner und jede Zelle meines Körpers ist mit Hass erfüllt. Weder Götter noch Titanen können mich jetzt daran hindern, Rache zu nehmen. Und sollten sie es versuchen, erwartet sie das gleiche Schicksal wie die Dämonen, die zerstückelt vor mir auf dem Boden liegen. Zumindest erwarten wir genau das, wenn die mythologische Spielereihe mit God of War: Ascension eine Vorgeschichte erhält und erstmals einen Mehrspielermodus bietet.

Die Spiele von Sony Santa Monica rund um den wütenden Gott lieferten uns eine der bisher rundesten Spieleerfahrungen - selbst wenn Kratos wilde Schreie mittlerweile schon etwas ermüdend sind. Dank wunderschöner Umgebungen, schicken Animationen und einem relativ anspruchsvollen Kampfsystem setzt God of War: Ascension die God of War-Tradition dennoch würdig fort.

Mit Ascension geht es in der Zeit zurück. Während des Spiels werden wir Zeugen von Kratos Wandlung zu seinem letztendlich charakteristischen und aggressiven Äußeren. Game Director Todd Papy verspricht, der Titel soll vor allem Kratos menschliche Seite stärker herausarbeiten, damit wir auch die emotionalen Aspekte hinter der bekannten Trilogie verstehen. Die tiefgründigere Charakterisierung vollzieht sich während des Verlaufs der Kampagne.

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Die Vorgeschichte verleiht der Figur endlich ein bisschen mehr Tiefe und gibt ihren Taten eine Bedeutung.

In der muss Kratos seine Bande zu Ares, dem Kriegsgott der griechischen Mythologie, brechen. Das gelingt ihm allerdings nur, wenn er die drei Furien besiegt. Es ist eine weitere Geschichte über blutige Rache, aber der Fokus liegt diesmal stärker auf den Emotionen und gibt der ganzen Handlung mehr Luft zum Atmen. Das ist ein großer Erfolg für die Serie, denn anders als das große Metzeln stand die Geschichte nie wirklich im Vordergrund. Kratos galt in der Videospiel-Welt als ein extrem einseitiger Charakter und gerade deshalb macht God of War: Ascension einen Schritt in die richtige Richtung. Es verleiht der Figur endlich ein bisschen mehr Tiefe und gibt ihren Taten eine Bedeutung.

Auf seiner unermüdlichen Suche nach den drei Furien bereist Kratos unterschiedliche Orte der griechischen Mythologie wie etwa das Orakel von Delphi. Das verleiht der klassischen Geschichte wieder den typischen God of War-Geschmack. Trotz der Tatsache, dass es einen ernsthafteren Ansatz beim Hauptcharakter gibt und die extreme Action diesen ernsten Ton untermauert, ist die Geschichte selbst nicht vollkommen neu. Es ist schön, dass die Entwickler ein menschlicheres Bild von Kratos zeichnen wollen. Doch um ganz ehrlich zu sein, ist er als Charakter trotz der Bemühungen nicht stark genug, als das wir wirklich ernsthaft daran interessiert wären, die dunklen Schatten seiner Vergangenheit zu ergründen.

Die God of War-Serie war seit ihrem Beginn im Jahr 2005 eine der visuell beeindruckendsten Spielereihen auf dem Markt. Neben einem großen Umfang bot jeder Titel extrem detaillierte Umgebungen und Gegner. Alles schrie förmlich nach Qualität. Und wie verhält sich nun das Spiel im Vergleich zu seinen Vorgängern? Um ehrlich zu sein, es schlägt sich perfekt. God of War: Ascension ist einer der visuell überwältigendsten Titel, die ich je gespielt habe.

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Der dritte Teil der Reihe wird oft als eines der schönsten Spiele dieser Konsolengeneration bezeichnet. Ascension aber ist nicht nur in der Lage, diesen technisch zu übertreffen. Auch bietet er eine ausdrucksstärkere und bessere Spielerfahrung - sowohl im Bezug auf die Umgebung als auch das Charakterdesign. Wieder erkunden wir gigantische Schauplätze. Wir entdecken aber nicht nur riesige Gebirgshänge, sondern liefern uns auch epische Gefechte auf überdimensionalen Statuen und in den Tiefen des Meeres.

God of War: Ascension
Ascension aber ist nicht nur in der Lage, diesen technisch zu übertreffen. sondern bietet er eine ausdrucksstärkere und bessere Spielerfahrung.

Der Multiplayermodus wiederum erzählt seine ganz eigene Geschichte. Wir sind ein Gefangener und wollen im Auftrag des Olymps zu einem Streiter der Götter werden. Aber damit sind wir leider nicht alleine. Deshalb müssen wir das Wohlwollen des von uns gewählten Gottes erwerben. Am einfachsten erreichen wir das, indem wir der einzige Überlebende einer Schlacht epischen Ausmaßes sind.

Führen wir eine solche Aktion durch, erhalten wir mehr Erfahrungspunkte. Diese spendieren wir in die verschiedenen Fertigkeiten und machen unseren Charakter so viel stärker. Die Charaktergestaltung ist wirklich unterhaltsam. Es sind im Verlauf neue Helme und Rüstungen freischaltbar, die sich jeweils individuell aufleveln lassen. Die Wahl der Modi beschränkt sich im Generellen auf das Abwehren von Gegnerwellen, Flaggenklau und Deathmatch.

Im Horde-Modus "Prüfung der Götter" kämpfen wir allein oder mit einem Verbündeten zusammen gegen immer stärker werdende Feinde. Jede Tötung generiert notwendige Extrazeit, die sonst zu schnell zu schnell abläuft. Diese Variante ist ziemlich fordernd. In Flaggeneroberung schnappen wir uns den Wimpel und können mit dem sogar zuschlagen. Gespielt wird in zwei Teams mit je zwei oder vier Spielern. "Spiel der Streiter", die klassische Deathmatch-Variante, macht uns am meisten Spaß.

Es gibt nur eine magere Auswahl von sechs Karten und die interessanteste ist Dädalus' Labyrinth. Diese erstreckt sich über drei Ebenen auf denen, je nach aktueller Lage verschiedene Zugangswege freigeschaltet werden. Das Flankieren der oftmals überraschten Gegner macht im Team nochmals mehr Spaß. Wir locken sie zusammen in Fallen und Hinterhalte oder werfen sie einfach aus der Karte. Fast entsteht Neid in unserem Team, als uns die Gegner ausgehen und wir auf ihre verzweifelte Racheaktion warten - toll, dieser Spielfluss.

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Der von Sony angepriesene Mehrspielerpart des Spiels erweist sich als solide.

Die Karten verändern sich dynamisch und Umgebungsdetails wie stachelige Wände können versteckte Fallen bilden. Die Areale sind altertümlich gestaltet und daher spartanisch und funktionell. Das interessanteste Merkmal aller Karten ist der dynamische Spielverlauf während der Schlacht, der auch nach etlichen Spielen immer wieder überrascht. Auf einer erscheint während der Runde ein Cerberus und geht auf uns los. Sobald das Ungeheuer genug Schaden genommen hat, können wir es für kurze Zeit kontrollieren und diese unaufhaltsame Gewalt gegen Widersacher einsetzen.

Der von Sony angepriesene Mehrspielerpart des Spiels erweist sich als solide. Man wählt einen von vier Göttern als Unterstützer, rüstet den Charakter mit Helm und Rüstung aus und besudelt diese später mit literweise Blut. Interessant sind aber nach wie vor die Fatality Moves, die wir aus der Soloerfahrung kennen. Dazu spielt es sich recht flink und ist unter dem Strich ganz unterhaltsam.

God of War: Ascension muss eine ganze Menge beweisen. Mit dem Erscheinen der Playstation 4 in diesem Jahr fühlt sich der Titel fast wie ein Abgesang der aktuellen Generation an. Es stellt sich die Frage, ob die neue Vorgeschichte der richtige Weg ist, mit der sich Kratos von dieser Generation verabschiedet. Glücklicherweise sorgt der Mix aus großartigen Bosskämpfen, einem starken Kampfsystem, dem wunderbaren Design und einem tollen Sound dafür, dass die Tradition der Serie würdig fortgesetzt wird und sie nicht ruiniert. Es ist ein zwölfstündiges Abenteuer, den Mehrspielmodus dabei ganz ausgenommen, das wieder einmal lautstark nach Qualität schreit.

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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Optisch beeindruckend, starke Musikkompositionen, komplexes Kampfsystem mit dem wir nach eigenen Vorlieben spielen
-
Kratos trotz der persönlicheren Geschichte immer noch uninteressant, relativ langweilige Plattformerpassagen
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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