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Fable Anniversary

Fable Anniversary

Microsoft veröffentlicht im Februar mit Fable Anniversary eine HD-Portierung von Fable: The Lost Chapters. Wir haben schon reingespielt.

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Meine Schwester Theresa hat heute Geburtstag. Ich brauche noch ganz dringend ein Geschenk für sie. Für eine gute Tat erhält der Held ein Goldstück, das er beim örtlichen Händler in ein Geschenk investieren darf. Anhänger der bösen Seite klauen den Teddybären eines Kindes oder denken sich noch schlimmere Sachen aus. Das Reputationssystem des neuen Fable Anniversary ist genauso prägnant, wie wir es von der Serie gewohnt sind. Ist ja auch klar, denn Lionhead portiert hier das hochverehrte Meisterwerk Fable: The Lost Chapters endlich zu einer schicken HD-Neuauflage auf die Xbox 360.

Während wir uns mit den Aufgaben der Dorfbewohner herumärgern, gibt es eine weitaus unterhaltsamere Nebentätigkeit. Hühnerweitschuss! Kaum zu glauben, wie viel Spaß ich mit dem Treten der flatternden Vögel habe. Ja, Fable lässt auch mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlaufen. Aber genug davon. Nach kurzer Zeit werden bereits die ersten Entscheidungen gefällt. Ein Lustmolch treibt sich mit einer fremden Frau herum und ist bereit, Schweigegeld zu zahlen. Und sollten wir den großen Jungen verprügeln, weil er seine Wut gerne an Kleineren auslässt?

Klar, die anfänglichen Quests handeln eher von kleinen Problemen, aber schon diese haben spätere Konsequenzen. Bereits wenig später gewinnt der Plot an Fahrt und das Dorf Oakvale wird von Räubern angegriffen. Die Banditen machen kurzen Prozess mit der Bevölkerung und die Gebäude brennen lichterloh. In letzter Sekunde kommt ein Fremder zur Hilfe, der uns in die sicheren Mauern der Gildenfestung mitnimmt. Dort führen wir fortan ein Leben als Gildenmitglied, einer kleinen Truppe von besonderen Talenten, die dazu auserkoren sind, einmal zu Helden zu werden.

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Die Kindheit verbringt der Kleine mit dem Training in der Gilde. Dort lernt er im für die Reihe typischen Tutorial den Nahkampf mit dem Schwert, das Bogenschießen auf bewegliche Ziele und das Wirken von Zaubern. Als frisch gebackener Held sind wir dann bereit, in die weite Welt hinaus zu ziehen und epische Quests zu erleben. Interessant ist unsere Rivalin. Bereits seit frühesten Kindheitstagen trainieren wir gemeinsam mit einem Mädchen namens Whisper. Zeitgleich mit ihr gelingt uns die Abschlussprüfung zum vollwertigen Heldendasein. Für zukünftige Quests nimmt sie häufig die Rolle der Gegenspielerin ein. Das bedeutet regelmäßige Auseinandersetzungen mit der akrobatischen Kampfhexe, kommt aber vor allem der Dynamik des Spiels zu gute.

Ein weiteres Element in Fable Anniversary sind die Großtaten. Vor einer Quest werden bestimmte Bedingungen ausgewählt, mit denen die Aufgaben erschwert werden können. Das sind solche Dinge wie "Verliere keinen Verbündeten" oder "Trage keine Rüstung". Je nach Schwierigkeit kommen dabei mitunter sehr unterschiedliche Konstellationen heraus. Nach erfolgreichem Abschluss der Herausforderung bekommt der Held zusätzliche Erfahrung und Gold. In den Städten oder den Weiten Albions gibt es natürlich zahlreiche Questgeber. Solange wir über die teilweise lausigen Synchronstimmen hinwegsehen, geht von ihnen keine Gefahr aus. Über einen grünen Punkt auf der Karte sind sie auffindbar und wenn wir in ihrer Nähe stehen, blinkt ein grüner Rahmen um den NPC. All diese Quests sind alternativ auch über die zentrale Gildenkarte verfügbar. Zum Schnelltransport dürfen wir jederzeit den Teleporter nutzen.

Das Technikgerüst von Fable Anniversary ist leider ziemlich rüstig. Man merkt dem Spiel an vielen Stellen das Alter des Originals an. Die Kamera zickt quasi unaufhörlich, bei Gesprächen mit Questgebern bleiben Spielcharaktere wie eingefroren stehen und die Ladepausen können einen in tiefste Depressionen werfen. Aber ich glaube sowieso, dass dieser (im wahrsten Sinne des Wortes) "Schnitt" seine Berechtigung hat. Nur durch diese Ladesequenzen haben wir als Spieler die Möglichkeit, getroffene Entscheidungen im Nachhinein zu hinterfragen und deren Konsequenzen zu fürchten. Deshalb ist es unbedingt wichtig zu erwähnen, dass die Areale so herrlich winzig geblieben sind, weshalb der Ladebildschirm wirklich ständig erscheint.

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Die überarbeitete Grafik dagegen kann sich sehen lassen. Die engen Laufwege sind übersichtlich und wirken wahrhaft malerisch. Helle Farben, ein aktives Tag-Nacht-System und schicke Animationen runden die grafische Präsentation ab. Die Figuren haben tolle Details und sehen dadurch sogar noch besser aus als in Fable III. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass quasi alle Texturen in den Spielsequenzen nachrendern.

Habe ich schon erwähnt, dass die Steuerung herumzickt? Beim Wirken von Zaubern oder dem Bogenschießen sind Kollateralschäden fast unumgänglich. Ständig bekommen wir negative Reputationspunkte, weil drei Käfer und etliche nahe Dorfbewohner getroffen wurden. Ärgerlich, nicht nur wegen den saftigen Strafgeldern. Apropos: Mein Charakter, mittlerweile ein stattlicher Räuber, ähnelt äußerlich einem Gorilla. Die eckigen Gesichtszüge wirken echt verstörend auf mich. Ein Besuch beim Barbier brachte auch nicht den gewünschten Erfolg, weshalb ich mich lange Zeit über für einen tief hängenden Kapuzenpullover der Gilde entschieden habe. Das Teil schmeichelt seinem Gesicht am meisten, bloß wirkt das natürlich unfreiwillig komisch in den Spielsequenzen...

Die Anspielversion endete nach dem Kampf gegen den Banditenanführer Zwillingsklinge. Dieser Bösewicht hält einen Menschen aus unserer Vergangenheit gefangen, den wir retten sollen. Das ist schon ein ordentliches Stück des Gesamtspiels und liefert deutliche Eindrücke auf das fertige Produkt. Fable Anniversary ist ein Remake des Originalspiels Fable: The Lost Chapters. Natürlich überzeugt es mit allen Elementen, die ein Fable zu dem machen, was es ist.

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