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Doom Eternal

Doom-Slayer: Der schlimmste Alptraum eines Dämonen

Zum Start von Doom Eternal beschäftigen wir uns mit den Ursprüngen, dem aktuellen Status und der Zukunft des legendären Antihelden.

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Doom Eternal

Videospiele haben häufig charismatische, heldenhafte oder nahbare Protagonisten, doch es gibt auch Ausnahmen. Der Doom-Slayer ist beispielsweise ein Typ, der weder schlaue Sprüche auf Lager hat, geschweige denn einen Namen hat. Seine ganze Existenz dreht sich darum, Dämonen zu metzeln und das kann er richtig gut. Seine Fähigkeiten sind legendär und das spiegelt sich auch in den Gefühlen der Spieler wider, wenn die gerade Doom zocken. Doom Eternal steht kurz vor der Veröffentlichung und wir werden deshalb erneut in die Rolle des Doom-Slayers schlüpfen, um uns seine Ursprünge und die Geschichte der modernen Versionen in Erinnerung zu rufen.

Der Anfang und das Erbe

Der Doom-Slayer erschien als erstes in Doom 1993, damals wurde er nur "Marine" genannt, aber die Spieler tauften ihn "Doom-Guy" und später "Doom-Slayer" - ein Name der hängengeblieben ist. Der Typ hatte keinen Namen und keine Stimme und das hatte folgenden Grund: Er sollte ein echter Avatar der Spieler sein. Trotzdem konnte man sein Gesicht auf dem Cover des Spiels sehen - ein weißer Mann mit hellbraunen Augen und Haaren. Auch ohne Worte zeigte der Marine eine starke Persönlichkeit durch die Animationen seines Gesichts - etwa sein sadistisches Lächeln, wenn er sich eine neue Waffe schnappt oder die Wut in seinen Augen, wenn er angegriffen wird. Sein Abenteuer wurde mit Doom II und Final Doom ohne große Veränderungen fortgeführt, bis Doom III erschien.

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Doom III wurde 2004 veröffentlicht und die Grafikmöglichkeiten hatten sich mittlerweile stark verändert. id Software wollte mit Doom III ein ambitioniertes Spiel entwickeln, nicht nur technisch und grafisch, sondern auch bezüglich des Gameplays und der Story. Diesmal war das Gesicht des Marines deutlich zu sehen, hauptsächlich in den filmreifen Zwischensequenzen, aber die Vergangenheit der Spielfigur blieb weiterhin mysteriös. Er wurde von den anderen Figuren im Spiel weiterhin lediglich als "Marine" bezeichnet und sprach immer noch nicht.

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Es gibt unterschiedliche Infos zum Doom-Marine und ob es in jedem Spiel eigentlich der gleiche Typ ist. Hinweise in der Spielanleitung der verschiedenen Spiele deuten an, es wäre die gleiche Person, obwohl das nicht ganz klar ist. Seine wichtigste Eigenschaft hat er jedenfalls beibehalten - er war immer noch die erbarmungslose Dämonen-Tötungsmaschine. Später gab es noch eine Erweiterung für Doom III und dann noch ein Doom-RPG für die mobilen Plattformen, die ebenfalls andeuten, dass es sich stets um den gleichen Charakter handelte. Allerdings gibt es auch eine Audiodatei, die die Parallelen zu B.J. Blazkowicz aus Wolfenstein zieht - wir halten das aber eher für einen Witz, ein klassisches Easter-Egg.

Doom (2016)

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Und da sind wir - direkt im großartigen Doom-Reboot von 2016. Dem Doom, das sich bislang wohl am stärksten der Vergangenheit seines Protagonisten annimmt, obwohl viele Fragen weiterhin unbeantwortet bleiben. Hier wird der Marine offiziell als Doom-Slayer betitelt, aber es gibt noch mehr: Zu Beginn des Spiels sind wir gefangen in einem dämonischen Sarkophag in einer UAC-Basis auf dem Mars. Doom hält sich nicht lange mit Geschichten auf, weil der Doom-Slayer kein geduldiger Typ ist. Wer sich trotzdem die Zeit nimmt und einige Dokumente querliest, bzw. gefundene Audio-Files lauscht, der bemerkt einige Fakten über den Doom-Slayer.

Er spricht immer noch nicht, aber er zeigt ein paar Emotionen in kleinen Animationen. Er schlägt am Anfang einen Computer und zeigt deutlich sein Desinteresse an den Worten von Samuel Hayden, dem Präsident der UAC. Kurz darauf ist der einzige, der noch hört, wie Hayden von den heldenhaften Taten seines Unternehmens schwärmt, der Leichnam eines Angestellten am Boden. Es zeigt sich schnell, dass der Doom-Slayer ein Ziel verfolgt: Er muss die Invasion der Dämonen stoppen. Alles andere, insbesondere die Nebenaufgaben von Hayden, werden ignoriert.

Eine der Neuheiten von Doom waren die Glory-Kills, durch die wir betäubte Gegner vernichten können. Die Wildheit und Brutalität dieser Animationen zeigt den Hass des Demon-Slayers. Töten reicht oft nicht, es musste so brutal und grotesk wie möglich geschehen. Nur eine deutliche Botschaft lässt die anderen Dämonen verstehen, dass sie sich mit dem falschen Typen angelegt haben, weil er seine Wut nicht länger im Griff hat.

Doch in Doom geht es nicht nur um rohe Gewalt. Der Doom Slayer hat auch einige leichtherzige Momente, allerdings muss man danach suchen. Wenn der Doom-Slayer eine seiner Puppen findet, entspannt er sich ein paar Sekunden lang und beginnt zu spielen, manchmal streckt er ihnen niedlich die Faust entgegen. Eine andere Situation zeigt, dass der Charakter Humor hat, denn wenn wir in der Lava versinken, gibt er noch kurz das Handzeichen für "Alles okay" von sich - ein klares Tribut an Arnold Schwarzenegger in Terminator 2: Judgment Day.

Doom Eternal

Abgesehen von seiner Persönlichkeit zeigt sich schnell, dass der Doom-Slayer kein gewöhnlicher Sterblicher ist. Die UAC wollte ihn aufwecken und studieren, nachdem sie seinen Sarkophag in der Hölle fanden, aber jeder Versuch scheiterte. Selbst seine Rüstung - der Praetor-Anzug - funktioniert nur an ihm selbst. Durch die Nachrichten aus der Hölle und vom Mars lässt sich schlussfolgern, dass der Doom-Slayer schon eine geraume Zeit unterwegs ist. Die Schriften der Dämonen zeigen eine große Furcht unter der infernalen Brut. Wenn die Dämonen ihren Kindern gruselige Märchen vorm Einschlafen erzählen, dann sicher vom Doom-Slayer.

Nähere Untersuchungen zeigen Verbindungen zu den Sentinels, den Rittern von Argent D'Nur, deren Mission es ist, alle Kräfte der Hölle aufzuhalten. Es wird sogar angedeutet, der Doom-Slayer könnte der Anführer dieses Ordens sein, obwohl er eindeutig menschlich ist - auf der Erde geboren und nicht auf Argent D'Nur.

Die Schriften der Dämonen sagen weiter, dass in der Vergangenheit alle Versuche den Doom-Slayer zu stoppen gescheitert wären. Irgendwann ist es den Dämonen-Priestern jedoch gelungen, die Wut des Doom-Slayers gegen ihn selbst richten und ein riesiges Katakombengewölbe über ihm zum Einsturz zu bringen. Auf diese Weise konnten sie ihn in einem verfluchten Sarkophag gefangen halten. Der Doom-Slayer schlief - bewacht vom Orden, bis die Dämonen auf dem Mars einfielen, was ihn nach jahrhundertelangem Schlaf wiedererweckte.

Doom Eternal
Wir wissen noch nicht allzu viel über Doom Eternal, aber in Doom 2016 gab es schon einige Hinweise, wohin die Reise gehen könnte. Wir wissen, dass der Doom-Slayer von Hayden betrogen wurde, was die Rückkehr des Präsidenten vermuten lässt (und er war auch bereits kurz im Trailer zu sehen). Hayden stahl den Schmelztiegel, den der Doom-Slayer aufgespürt hatte und teleportierte ihn (also uns) an einen unbekannten Ort. Der Doom-Slayer ist jedoch nicht alleine, denn wir haben eine KI namens VEGA bei uns. Wir sollten die Technologie eigentlich auf der Marsbasis zerstören und obwohl VEGA bislang noch nicht erwähnt wird, scheint sie weiter zu existieren.

Der Nachfolger wird acht Monate nach den Ereignissen von Doom spielen, mittlerweile wurde ein Großteil der Erde von den Dämonen verwüstet. Wir werden den Planet der Sentinels besuchen und vermutlich weitere Details über die Herkunft des Slayers erfahren - natürlich so ganz nebenbei, während wir wieder Horden von Dämonen metzeln.

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