Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
Doom Eternal

Doom Eternal - Die Hölle auf Erden in Berlin entfesseln

In Berlin konnten wir drei Stunden mit dem Doom-Slayer verbringen, hier kommt unser Erfahrungsbericht.

HQ
HQ
Doom EternalDoom Eternal

Auf Bethesdas Anspiel-Event in Berlin durfte ich die ersten drei Stunden von Doom Eternal anspielen und mich auf Dämonenjagd begeben. Die Schergen haben seit dem in 2016 veröffentlichten Serien-Reboot den Mars hinter sich gelassen und machen es sich mittlerweile auf der Erde gemütlich. Erneut macht sich die letzte Hoffnung der Menschheit, der Doom-Slayer, auf die Suche nach den Verantwortlichen, um die dämonische Invasion irgendwie abzuwenden.

Live vor Ort befand sich Marty Stratton, Executive Producer bei id Software, der uns vor der Anspiel-Session kurz etwas über das Spiel erzählte. Für den Nachfolger von Doom möchten die Entwickler einerseits mehr Strategie in das Spiel einbringen und andererseits die Schwächen des Vorgängers ausbessern. Als es während der Präsentation um das Gameplay ging, verwendete Stratton zwei Wortschöpfungen, die mir im Kopf blieben: "Combat Chess" und "Combat Puzzler" - dazu später mehr.

Werbung:

Um die Erde von Wesen, wie den Höllenpriestern zu bewahren, braucht es eine Menge Feuerkraft. Und was wäre ein Doom-Slayer ohne seine private Waffenkammer? Innerhalb der Demo hatten wir Zugriff auf Knarren, wie die Combat-Shotgun, das Plasmagewehr oder den beliebten Raketenwerfer. Jede Waffe kann dank der vorinstallierten Mods an die Präferenzen der Spieler angepasst werden. Zusätzlich erhalten wir im Laufe des Spiels Fähigkeiten, wie den Dash, der es uns erlaubt kleine Abgründe zu überwinden oder allgemein schneller voranzukommen. Sogar der Prätorenanzug, die Hülle unseres Slayers, kann im Verlauf der Geschichte aufgebessert werden und auch sonst scheint es genügend Optionen zu geben, um unser Spielerlebnis anzupassen. Im Laufe meiner Spielzeit war ich jedoch eher weniger an dem Aufbessern und Ausbauen meiner Ausrüstung interessiert, stattdessen stand der brachiale Kampf im Mittelpunkt.

HQ
Doom EternalDoom Eternal

2016 haben die Entwickler mit einem schlauen Kniff dafür gesorgt, dass wir selbst mit niedriger Gesundheit noch auf die dämonischen Gegner losgegangen sind, anstatt uns vor ihnen zu verstecken. Dieses aggressive "Push Forward Combat"-System funktionierte wunderbar im Einklang mit der Machtfantasie, die uns das Doom-Franchise verkaufen möchte. Mit Doom Eternal baut das Team die Mechanik aus, denn von nun an erhalten wir von den Dämonen nicht mehr nur Gesundheit, sondern auch Munition und Rüstung.

Werbung:

Trotz Dämoneninvasion und anhaltender Furcht trägt das Gameplay einen Hauch von Strategie in sich. Selbstverständlich handelt es sich immer noch um einen First-Person-Shooter, doch sinnloses Herumgeballer bringt uns hier nicht weit. Wir müssen stets ein Auge auf unsere drei wichtigen Ressourcen haben: Gesundheit, Munition und Rüstung. Wird eine von ihnen knapp, müssen wir im Kampf taktischer vorgehen: Mit Hilfe von blutigen Glory-Kills erhalten wir wie zuvor Gesundheit, durch Kettensägen-Finisher sammeln wir Munition und bei Verwendung des Flammenwerfers winkt uns Rüstung. Die Ressourcen liegen auch weiterhin verstreut auf der Map herum, doch wer sich nur daran orientiert, wird schnell von einem Cacodemon oder einem Hell Knight auseinandergerissen.

Neu in den Reihen der Dämonenarmee sind die Gargoyles, die mit Vorliebe aus der Luft angreifen, und die Carcass, die mit ihrem Energieschild nicht nur sich selbst, sondern auch andere Dämonen schützen. Um effektiv gegen diese Kreaturen vorzugehen, müssen wir mit Bedacht die richtige Waffe wählen und sie effektvoll gegen die Schwachpunkte jedes Dämonen richten. Das Geschütz auf dem Kopf Arachnotrons solltet ihr zum Beispiel gezielt ausschalten, ehe ihr euch den Rest des Monsters vornehmt.

Es gilt stets einen Überblick über das Schlachtfeld zu behalten, auf Ressourcen zu achten und gleichzeitig die Schwachpunkte jedes Dämonen unter Beschuss zu nehmen. Der Begriff "Combat Puzzler" lässt sich also in der Tat gut als Leitmotiv für Doom Eternal verwenden. In Kombination mit dem starken Soundtrack schafft es das Spiel dank den verbesserten Mechaniken den Flow noch besser aufrechtzuerhalten, als Doom 2016. Schnell finden wir uns in einem nicht enden wollenden Gemetzel wieder und haben eine Menge Spaß.

HQ
Doom EternalDoom Eternal

Innerhalb des Kampfes macht das Spiel also alles richtig. Etwas verwundert hingegen war ich über den neuen Platformer-Ansatz, der in jedem Level verfolgt wird. Vergleiche mit Super Mario kamen mir in den Sinn, als ich mit meinem Doom-Slayer auf wackligen Plattformen herumspringen, Feuer-Schranken ausweichen oder große Blöcke umherschieben musste. Die zusätzlichen Interaktionen mit der Spielwelt sorgen dafür, dass wir auch außerhalb der Kämpfe auf Trab bleiben, da sich Fähigkeiten, wie der Dash, perfekt mit den Hindernissen kombinieren lassen. Doch wenn wir sie nicht auf Anhieb meistern, können uns die Parcours-Elemente auch aus dem Geschehen werfen. Abwechslung von dem sonst so hektischen Spielgeschehen bieten die Sprung- und Klettereinlagen allemal, doch wie sich diese im Verlauf des gesamten Spiels verhalten und gestalten, bleibt bis auf Weiteres ungeklärt.

Neben den neuen Hindernissen, die uns im Laufe des Spiels erwarten, hat id Software anscheinend auch eine Menge Arbeit in die Schauplätze des Spiels gesteckt. Innerhalb meiner dreistündigen Spielzeit durfte ich drei Orte betreten, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Große Teile der Erde werden vom Feuer heimgesucht, während im Hintergrund Dämonen, so groß wie Hochhäuser, umherlaufen und Chaos anrichten. Beim Betreten der verlassenen Stadt Exultia werden wir jedoch plötzlich in ein nordisches Setting geworfen - ein Ort an dem die Natur noch nicht vom Feuer verschlungen wurde und an dem die Gebäude von Pflanzen überwuchert sind. Die Kultistenbasis wiederum befindet sich in der Arktis und bietet uns eisige Schauplätze, was im krassen Gegensatz zur bisherigen Serientradtion steht. Wer an Doom denkt, denkt an Feuer, Lava und enge Korridore - es ist schön zu sehen, dass wir nun ein wenig mehr Abwechslung erhalten.

Drei Stunden mit dem neuen Doom Eternal hinterlassen einen vielversprechenden Eindruck. Es bleibt abzuwarten, ob Erneuerungen, wie die Platformer-Einlagen, tatsächlich dem Spielerlebnis zugutekommen oder ob sie es am Ende vielleicht doch eher abschwächen. Ob es id Software diesmal geschafft hat, in der zweiten Spielhälfte nicht wieder die Puste zu verlieren, ist bisher ebenfalls noch nicht absehbar. Trotz alledem fühlt sich das Game und seine Neuerungen im Push-Forward-Combat wie eine gelungene Fortsetzung an, auf die wir uns freuen. Doom Eternal erscheint am 20. März auf PC, Playstation 4 und Xbox One. Ein Nintendo-Switch-Release soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

HQ
Doom EternalDoom Eternal

Ähnliche Texte



Lädt nächsten Inhalt