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Dirt 4

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Codemasters versucht, Dirt Rally und Dirt 3 zu einem neuen Spiel zu mixen - kann das klappen? Nun, wir haben die Pre-Alpha-Fassung in London angespielt.

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Dirt Rally ist ein sehr sehr gutes Spiel, weltweit gelobt und das absolut zu Recht. Es ist für viele der Favorit im Arcade-Rennspiel-Genre, aber jenseits davon als Simulation unbestreitbar schwierig, vielleicht sogar zu schwierig für die Gelegenheitsspieler. Dirt Rally ist am Ende ein Spiel fürs Hardcore-Publikum. Wer nicht viele Stunden investieren will in das Erlernen der Techniken der aktiven Gewichtsverteilung, in das Verständnis der Daten und welche Art von Fahrstil in verschiedenen Situationen angemessen sit, wird nicht wirklich ion der Lage sein, das Spiel zu genießen. Und Entwickler Codemasters weiß das.

Während der ersten Präsentation von Dirt 4 in einem Studio in London sagte Entwickler Paul Coleman uns, dass sie es intern, obwohl Dirt Rally ein Riesenerfolg war, sehr bedauern, das Spiel den Massen nicht besser zugänglich gemacht zu haben. Die Idee von Dirt 4 ist es daher, dass es für alle Spielertypen gleichermaßen geeignet sei, für Gelegenheits- und Hardcore-Rally-Fans. Alle sollen in der Lage sein, ihre persönliche Rally-Erfahrung anpassen zu können, um das Erlebnis so schwierig und herausfordernd wie gewünscht zu machen. Senior Executive Producer Clive Moody beschreibt es so:

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Wir haben in London die Pre-Alpha gespielt, in der waren beide Schwierigkeitsgrade vorhanden, zusammen mit zwei Autos und Strecken in Australien.
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"Die meisten Leute können kein Rallyauto mit 70 Meilen pro Stunde über eine Strecke fahren, die man sie zum Beispiel bei der Rally Monte Carlo finden würden. Aber die wichtige Sache ist, dass wir Rally lieben und wir es uns wünschen, dass so viele Spieler wie möglich die Chance zu haben, genau das zu erleben. Es war keine besonders schwierige Entscheidung, als wir uns anschauten, was wir mit Dirt Rally geschaffen haben, dass wir mit Dirt 4 alles davon behalten wollten, aber es eben einem größeren Publikum zugänglicher machen."

In Dirt 4 haben wir zwei grundlegende Einstellungen zur Auswahl, um die Herausforderung anzupassen: Simulation ist Dirt Rally mit einigen Verbesserungen und Normal ist für Einsteiger gedacht, die Dirt 4 vom Fahrgefühl her wie Dirt 3 haben möchten. Die Idee ist es, dass diese Abgrenzung langsam dazu beiträgt, dass Spieler allmählich mehr lernen, immer stärker interessiert werden und ein tieferes Verständnis davon entwickeln, wie Autos arbeiten. Und dass die dann den Schwierigkeitsgrad erhöhen mit der Zeit. Dazu gehört auch eine neue und verbesserte Rally-Schule, in der theoretische Lektionen mit praktischeren Abschnitten vermischt werden. Es gibt auch einen völlig offenen Bereich, um verschiedene Karren probezufahren.

Wir haben in London die Pre-Alpha gespielt, in der waren beide Schwierigkeitsgrade vorhanden, zusammen mit zwei Autos und Strecken in Australien. Ich haben den normale Schwierigkeiten gewählt und einige andere Voreinstellungen verändert, um den Schwierigkeitsgrad weiter anzupassen, wobei die Auswahl zwischen Gamer, Racer, Pro und Fearless getroffen werden muss. Die verschiedenen Einstellungen korrellieren natürlich mit verschiedenen Arten von Assistenzsystemen und Filtern, die zu unterschiedlich hohen Boni nach den Rennen führen. Im ersten Rennen sitze ich bei normalen Pro-Einstellung hinter dem Steuer eines Subaru WRX STi NR4.

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Inhalte aus Dirt Rally wie Rally und Rallycross sind noch am Start, aber es gibt auch historische Rallys und den Modus Landrush.

Die erste Reaktion: Das fühlt sich wie eine leichtere Version von Dirt Rally an, aber ohne das Arcade-Gefühl eines Dirt 2 oder Dirt 3. Obwohl alle Fahrhilfen funktionierten, um uns auf der Strecke zu halten, wirkte das Verhalten des Autos etwas unnatürlich. Es war aber mehr Simulation als Arcade, dennoch in Kurven einfacher zu stabilisieren und die Bremsen einfacher zu handhaben. Kurzum: Meine Fehler haben nicht so katastrophale Folgen wie in Dirt Rally.

Der höchste Schwierigkeitsgrad Fearless ist in dieser Version des Spiels gesperrt, aber als ich meine zweite Runde auf dem Simulation-Setting beginnen, fühlt sich das genau wie Dirt Rally an. Clive Moody sagt, dass sie sehr vorsichtig waren, so dass das Spiel nicht das Gefühl vermittelt, zwischen den beiden Schwierigkeitsstufen geteilt zu sein. Es ist, mit anderen Worten, das gleiche Spiel. Die Strecken, die ich in Australien gespielt haben, fühlten sich allerdings dynamischer an als die in den früheren Spielen.

Inhalte aus Dirt Rally wie Rally und Rallycross sind noch am Start, aber es gibt auch historische Rallys und den Modus Landrush. Letzterer lässt Buggies und größere Lkw zusammen auf schmalen Straßen rasen, auf denen geplantes Kurvenschneiden genauso wichtig ist wie das Blockieren von Gegnern auf der Ideallinie. Der Spielmodus ist aus früheren Dirt-Spielen bekannt, aber das ist auch der einzige Rückwärtsblick. Es gibt keine Gymkhana, keine übertriebene Präsentation mit frischer Sprühfarbe, Neonmenüs oder Extremsportstars, die uns jedes Mal loben, wenn wir einen Gegner erfolgreich überholen. Alles fühlt sich dieses Mal etwas ernster an, mehr wie Dirt Rally mit stilvollen, noblen und klaren Menüs und einer nüchternen Präsentation, wie damals in den ersten beiden Colin McRae Rally-Spielen vor langer, langer Zeit.

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Dirt 4 läuft auf 1080p und 60 Frames pro Sekunde auf allen Plattformen.

Die große Neuheit in Dirt 4 ist ein Modus namens "Your Stage", mit dem wir völlig personalisierte Strecken erstellen können. "Your Stage" generiert automatisch neue Routen auf allen Strecken, wir können die Länge und Komplexität von jedem Bereich vollständig bestimmen und dann die Zeit definieren, bevor man die Strecke hochlädt und Freunde herausfordert.

Die Ego-Engine scheint auch etwas aktualisiert worden zu sein. Simulationen bauen nur selten auch absolut knackige Grafiken, sondern es sind die Berechnungen in Bezug auf die Fahrphysik, die den meisten Speicher verbrauchen. Dirt 4 läuft auf 1080p und 60 Frames pro Sekunde auf allen Plattformen (PC, Playstation 4 und Xbox One). Wir fragten, ob wir erwarten können, dass es speziellen Support für PS4 Pro gibt, erhielten aber nur eine vage Antwort. Beruhigend ist derweil, dass der Sound noch unglaublich detailliert und satt klingt, mit im Radkasten klirrenden Kieseln und laut knurrenden Motoren.

Mit Dirt 4 will Codemasters Dirt 3 und Dirt Rally verschmelzen und dabei alle Rally-Fans zu einer großen, glückliche Familie zusammenbringen. Ein dynamisches System zu erschaffen, wenn es darum geht, wie schwierig und realistisch die Fahrphysik gleichzeitig ist, das haben schon viele Entwickler versucht. Aber nur sehr wenigen ist das annähernd gelunge. Codemasters hat hier aber etwas am Start mit Dirt 4. Es fühlt sich an wie ein gut geplantes und ehrgeiziges Projekt, das hoffentlich all jene (Dirt Rally)-Spieler mitnimmt, sich sich im letzten Spiel nicht genügend repräsentiert sahen. Und alle Dirt 3-Fans, die mehr Rallye und weniger Gymkhana wollten...

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