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Serien-Kritiken
Castlevania: Season Four

Castlevania: Staffel 4

Gelangt diese Anime-Serie zu einem gelungenen Abschluss?

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Netflix' Castlevania-Anime gehört zu den besten Videospielverfilmungen, die wir bislang gesehen haben. Letzte Woche endete die vierte und letzte Staffel der Reihe, die genau dort ansetzt, wo die dritte Season endete. Trevor Belmont (Richard Armitage) und Sypha Belnades (Alejandra Reynoso) setzen ihre Reise fort, um die Welt von dem bösartigen Übel zu befreien, das sie insgeheim bedroht. Die neuen Folgen kehren zu den Anfängen von Castlevania zurück, da der größte und böseste Feind Dracula selbst ist. Dessen Verehrer versuchen ihren einstigen Herrscher wiederzubeleben, während die anderen Serienstars Alucard, Hector, Isaac, Carmilla und deren Schwestern gleichzeitig versuchen, ihre eigenen Handlungsstränge zu beenden.

Genau wie die vorangegangenen Staffeln inszeniert sich das neueste Abenteuer rasant. Der Regie gelingt eine fantastische Balance aus packender Action und einer Erzählung, die nie langweilig wird. In zehn neuen Folgen gibt es wirklich keinen einzigen Moment, den ich nicht gebannt vor dem Bildschirm verbracht habe. Das trifft sogar auf die Szenen zu, in denen wir uns mit den weniger wichtigen Mitgliedern der Besetzung beschäftigen, die größtenteils Unterstützung leisten.

Die Figuren von Castlevania: Staffel 4 erfüllen, was wir von ihnen erwarten: Trevor ist zum Beispiel ziemlich cool, ruhig und sehr gelassen, aber auch ein wenig übermütig - vor allem wenn er den größten Widrigkeiten in seinem ganzen Leben ausgesetzt ist. Alucard hingegen ist größtenteils kalt und unnahbar. Seine Mischwesen-Natur (er ist etwas zwischen Mensch und Vampir) ist der Grund dafür, warum er sich von anderen isoliert. In einigen Folgen werden ein paar der Fragen beantwortet, die die neueren Charaktere zuletzt aufgeworfen haben. Beispielsweise erhaschen wir einen kurzen Blick auf die Hintergrundgeschichte von Bill Nighys Saint-Germain. Der Cast hat sichtlich Spaß daran, diesen animierten Charakteren Leben einzuhauchen, denn viele Synchronsprecher leisten hervorragende Arbeit.

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Die Animationsqualität und der Präsentationsstil sind wieder einmal brillant gelungen, denn der Show gelingt es, die Gewalt und den Schrecken dieser Welt großartig einzufangen. Das Material effektiv überträgt die Emotionen der Hauptdarsteller und die der normalen Menschen, die für diese grausame Welt verantwortlich sind. Die rasanten, actionreichen Kämpfe liefern einige der visuell auffälligsten Szenen, die diese Serie bislang gesehen hat und dabei stellt Castlevania von Anfang an eine bemerkenswerte Qualität dar.

Ist es also ein passender Abschluss für eine Serie, die von Fans geliebt und von Kritik gefeiert wird? Spoiler möchte ich nicht teilen, aber ihr dürft ein Ende erwarten, das dem Hype eines solchen Finales gerecht wird. Diese Netflix-Produktion schließt viele der Handlungsstränge auf spannende Art und Weise ab, doch wenn ich mir etwas wünschen würde, dann hätte die vierte Staffel die brutale Natur von Castlevania vielleicht ein bisschen mehr erforschen können. Das Ende ist nämlich schon ein bisschen märchenhaft.

Trotz alledem hat uns die vierte Staffel von Castlevania ein würdiges Ende einer wirklich großartigen Anime-Serie beschert. Die Geschichten von Trevor, Sypha und Alucard sind nun beendet und obwohl ich es persönlich vermissen werde, dieses dynamische Trio gegen die Horden des Bösen kämpfen zu sehen, wird diese Schlussfolgerung viele Fans zufriedenstellen. Natürlich erschöpft sich das Format bei so vielen Folgen irgendwann ein bisschen, aber wer noch nicht genug hat, der kann sich zumindest auf ein weiteres Spin-Off freuen. Von Belmont und der Crew müsst ihr euch aber wahrscheinlich verabschieden, doch damit bin ich völlig einverstanden.

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09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
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