Im Bezug auf die Präsentation hat Broforce in den letzten paar Jahren durchaus eine Transformation durchgemacht. Aber im Kern blieb es gleich. Das hier ist Pixel-Perfekte-Plattform-Action, eine Hommage an die Actionfilmen der Achtziger und Neunziger. Wir steuern ein paar der kultigsten Hollywood-Helden und feuern beim Laufen aus allen Rohren auf gegnerische Schergen. Los ging alles als kostenloses Spiel im Browser und die Erfahrung hat sich stetig weiterentwickelt durch Early Access. Nun ist es endlich draußen in freier Wildbahn und wartet auf Action.
Die Welt ist so ziemlich komplett zerstörbar und unsere Gegner explodieren mit cartoonhafter Extravaganz. Jeder der "Bros" verfügt über zwei Arten von Angriffen, einen unbegrenzten Hauptangriff und einen zweiten, der immer wieder aufgestockt werden muss. Und jeder passt zu dem betreffenden Charakter. Indiana Brones beispielsweise kann ohne Limit mit der Peitsche angreifen und hat dazu eine mächte Pistole, die wieder geladen werden muss. Er gehört übrigens zu den weniger interessanteren Charakteren im Spiel, daher stört es nicht, wenn wir etwas darüber verraten. Aber wir gehen auch nicht zu sehr ins Detail, denn das Freischalten neuer Charakteren ist mit das unterhaltsamste Element des Spiels.
Es gibt eine sehr reichhaltige Auswahl von Helden, die wir freischalten können. Und ihre Angriffen sind wunderbar abwechslungsreich. Sie reichen von Schwertern und Kung-Fu bis hinzu Maschinenpistolen und Granaten. Jede Waffe erfordert taktisches Umdenken, wenn wir das Beste aus ihr herausholen wollen. Und entsprechend sind auch ihre Eigenschaften sehr unterschiedlich und auch jeder Spezialangriff bietet eine zusätzliche Ebene für Variation.
Neue Helden werden freigeschaltet, in dem wir sie aus den Käfigen retten, die in jedem Level verstreut sind. Nachdem eine bestimmte Anzahl von Helden befreit wurde, wird ein neue freigeschaltet und der Riege hinzugefügt. Es gibt auch einen unmittelbaren Nutzen, einen befreundeten Bros zu befreien. Wenn wir einen neuen Helden retten, bekommen wir ein Extraleben spendiert. Allerdings führt dies auch dazu, dass der Charakter zufällig wechselt. Dies zwingt uns als mehrmals pro Level zum bereits erwähnten taktischen Umdenken.
Es sorgt auch dafür, dass wir als als Spieler eine Entscheidung treffen müssen, ob wir bei unserem Bro bleiben oder wechseln wollen. Nicht alle Bros sind gleich und einige sind besser geeignet als andere, um eine bestimmte Aufgabe zu bewältigen. Wenn mit unserem Bro gut vorankommen, der auf Distanz bestens funktioniert, wollen wir es wirklich riskieren, einen Charakter zu bekommen, der besser im Nahkampf funktioniert? Schwere Entscheidung.
Level werden recht schnell zunehmend fordernd. Die Gegner werden stärker und zahlreicher und es gibt ein steigende Zahl von Gefahren in der Umgebung. Es ist einfach, taktische Explosionen einzuleiten. Durch das Sprengen von Kanistern wird eine Kettenreaktionen ausgelöst, deren Explosionen große Teile der Szenerie wegreißt. Auf dem Bildschirm kann es sehr voll werden, wenn die Fässer anfangen zu zerknallen. Und das Problem wird noch größer, wenn wir im Koop spielen. Es ist schon schwer genug, dem eigenen Bro zu folgen. Es breitet aber echte Kopfschmerzen, wenn es zwei oder mehr sind.
Es ist durchaus üblich, dass wir am Ende zu einem Kollateralschaden einer schlecht geplanten Attacke eines Freundes werden. Der Koop ist auch deswegen meist ein großartiger Spaß. Es kann aber manchmal auch auf Grund der erwähnten Verwirrung auf dem Bildschirm zu Frust führen. Es ist ebenfalls erwähnenswert, dass es bei der Onlineverbindung mehrfach zu Problemen gekommen ist. Glücklicherweise reichte es aber meistens aus, einfach das Spiel neuzustarten, um den Fehler zu beheben.
Es wartet eine breite Palette von Modi, um sich durch das Spiel zu ballern. Es gibt eine Kampagne und eine schlankere Arcade-Version, welche die gleichen Level umfasst, aber weniger aufgeplustert ist. Dazu gesellen sich Deathmatch, Speedruns und ein Leveleditor samt von Nutzern generierte Inhalte. Es gibt eine große Bandbreite von Level, die viele verschiedene Schauplätze umfassen. Jede Umgebung bringt verschiedene Gegner mit sich - seien es nun Soldaten oder verschiedene Arten von Robotern, Aliens, Dämonen oder ein paar der vielen Bossgegner, denen wir von Zeit zu Zeit begegnen. Das Ziel eines jeden Levels ist es für gewöhnlich, uns bis zum Ende durchzuballern, Satan zu erschießen und dann mit dem Helikopter zu entkommen. Es ist nicht so kompliziert.
Die Menüs, die sich um diese reichhaltige Auswahl an Modi entwickelt haben, wurden über die Zeit verbessert. Und das finale Ergebnis schaut großartig aus. Wir nehmen nun den Chopper, wenn wir um die ganze Welt fliegen, bevor wir uns mitten ins Kampfgetümmel stürzen, um mit der Story fortzufahren. Der Ton ist großartig. Der Grafikstil ist wirklich angenehm für die Augen - von den verpixelten Helden und Welten, bis hin zu den einführenden Bildern für neue Charaktere oder Feinde. Lästig ist es nur manchmal, dass das Spiel in dem Momenten nicht pausiert, wenn diese angezeigt werden. Mehr als einmal führte das zum ansonsten leicht vermeidbaren Tod.
Broforce bietet jede Menge explosive Action, aber es wird nach einer Weile ein wenig eintönig - vor allem wegen der Menge an Testosteron, das durch seine Adern fließt. Allerdings macht es die meiste Zeit trotzdem sehr viel Spaß. Und es ist ein Leckerbissen, den man immer mal wieder starten wird. Es mag vielleicht nicht sonderlich scharfsinnig sein, aber es ist definitiv unterhaltsam. Wer nach einem Spiel sucht, in dem er im Namen der Freiheit (und natürlich Amerika) dem Bösen ins Gesicht schießen darf, der wird in Broforce mit Sicherheit das finden, wonach er gesucht hat.