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Bayonetta

Bayonetta

In Japan ist er schon draußen, der Actionkracher von Platinum Games. Hierzulande muss noch bis Januar gewartet werden. Für uns Grund genug, noch einmal einen genauen Blick auf Bayonetta zu werfen.

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Bayonetta ist ein tapferes Mädchen. Schlägt sich so durch. Dabei hat sie doch keine richtigen Freunde, die Kleine. Ein dicker Fettsack, Enzo, der jagt sie durch die Welt. Er behauptet ihr nur helfen zu wollen, sich an ihre Vergangenheit zu erinnern. Jaja, Gedächtnisverlust plagt sie auch noch, das arme Geschöpf. Aber dieser Fettwanst Enzo, der ist doch nur auf Geld aus. Markiert den starken Mann, aber wenn es eng wird, winselt er wie ein Schoßhund.

Ein sympathischer Typ scheint dieser Rodin zu sein. Ganz lässig steht er in seiner kleinen Bar, die er "Tor zu Hölle" getauft hat. Putzig. Er hilft Bayonetta gern weiter und hat nebenbei noch so ein kleines Lädchen am Laufen, in dem die Frau von Welt sich mit dem Nötigsten (Waffen, Kampftechniken, Lollies) eindecken kann. Außerdem ist er groß und stattlich gebaut. Das wäre im Grunde eine super Partie für die hübsche Hexe.

Und dann ist da noch so ein anderer Typ in ihrem Leben. Luka. Aufgeblasener Fatzke. Macht die zauberhafte Bayonetta für den Tod seines Vaters verantwortlich, weil er angeblich irgendwas mit eigenen Augen gesehen hat. Dieser Träumer hat doch keinen Plan von gar nichts. Leider liegt meiner Lieblingshexe irgendwas an diesem eingebildeten Schnösel. Sie erhofft sich wohl ein bisschen Vergangenheitsbewältigung. Aber es nervt schon, dass sie ausgerechnet gegenüber so einem Leichtmatrosen trotz ihrer kühlen, abweisenden Art irgendwie unsicher scheint.

Eine Beziehung kommt zwischen den beiden schließlich gar nicht in Frage. Er ist ein Frauenheld und sie plagen ständig Probleme mit denen da oben. Bayonetta hat nämlich einen guten Draht in die Unterwelt und das schmeckt den göttlichen Wesen gar nicht. Und abgesehen davon, dass trotz wir hier von Engeln reden diese nicht besonders hübsch sind, bringen die Biester ein paar nette Heiligenscheine ein. Die akzeptiert Rodin als Zahlungsmittel für seine sündhaft teuren, handgearbeiteten Waffen.

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Eigentlich ist die Heiligenscheinproduktion ja auch nur Notwehr. Ein Schlag, ein Tritt, ein, zwei, drei, vier Pistolenschüsse. Keine willkürlichen Angriffe, sondern ganz eher Reaktionen. Ich würde ihre Spezialtechniken zur "Bestrafung" mittels Guillotine, Körperpresse, Eiserne Jungfrau und so weiter auch nicht überbewerten. Die Typen haben es einfach nicht anders verdient. Ausgerechnet die Damen und Herren mit den vermeintlich schneeweißen Westen pickten sich so eine arme, kleine Minderheit zum piesacken heraus. Viele Hexen gibt es nämlich nicht mehr in dieser Welt zwischen Himmel und Hölle.

Naja, zwei mindestens noch. Neben Bayonetta gibt es noch diese Furie namens Jeanne. Irgendeine Rechnung haben die zwei noch offen. Ein Duell, dass nie zu Ende geführt wurde. Astreiner Zickenkrieg! Bayonetta mit ihrem schwarzen, langen Haar und dem eigenwilligen Gothic-Look auf der einen Seite und Jeanne mit schneeweißem Kurzhaarschnitt im roten Lederdress auf der anderen. Und wo Bayonetta durch die Brille ein bisschen wie die frivole, strenge Lehrerin aussieht, die der eine oder andere sicher sehr gerne in der Schule gehabt hätte, wirkt Spitzgesicht Jeanne mit ihrer ins Haar gesteckten Fielmann-Variante wie eine abgehalfterte Mittvierzigerin.

Im Grunde erinnert Jeanne mit ihrer Optik an eine billige Kopie vom Prügelknaben Dante - und nicht etwa meine Mondperle Bayonetta. Die ist unvergleichlich, unnachahmlich, einzigartig. Und sexy. Elegant kombiniert sie Faust- und Fußangriffe sowie die vier Waffen, zwei in den Händen und zwei an ihren Stilettos. Kennengelernt habe ich Bayonetta noch mit vier rostroten Schusswaffen, aber Schwerter schmücken sie auch. Sogar Schrottflinte und Bazooka machen einen schlanken Fuß. Eine hübsche Frau kann eben nichts entstellen.

Packt sie die richtigen Angriffe mit passendem Timing aneinander, schlägt das nicht nur mächtiger ein, sondern dann entfesselt Bayonetta manchmal sogar ihre traumhafte Haarpracht, die sonst nur ihren Körper als hautengen Anzug bedeckt. Bei diesen unfassbar starken Attacken ist es nur umso verständlicher, dass sie in diesen Momenten gerade noch mit dem nötigsten bekleidet ist. Aber wie sie das überhaupt macht mit den Haaren, ist mir bis heute ein Rätsel.

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Hochgewachsen stolziert die Hexenlady mit sanft wippenden Hintern durch atemberaubend schöne Welten. Sie findet geheime Schlupfwinkel mit versteckten Schätzen und verdient sich mit Fleiß und einem Gespür für das Ausweichen von Attacken eine Medaille nach der anderen. Und, dafür muss man sie einfach lieben, sie weiß was es heißt am Abgrund zu stehen und im passenden Moment durch die richtige Interaktion dem sicheren Tod zu entgehen.

Dieser Diva ist selbst der Mond hold. Unter seinem fahlem Licht, wandert sie an Wänden und Decken, grad wie es ihr gefällt. Magisch auch die Momente, in denen sie blitzschnell agiert, als würde die Zeit nur extra für sie eine kurze Pause machen. Momente, in denen ich ungern ihr Feind wäre, selbst wenn ich ein riesiges, zweiköpfiges Drachenwesen wäre. Und wie sie dann immer drein schaut, wenn sie wieder einen Aggressor niedergerungen hat. Am liebsten würde ich sie vernaschen, dieses unschuldige Ding mit Kurven am Körper, dass einem ganz schwindelig wird.

Chancen male ich mir durchaus aus. Irgendwoher muss ja schließlich auch dieses Balg herstammen, dass ihr einfach zu ähnlich sieht. Meine Träume scheinen also keinesfalls aussichtslos. Und falls es doch nur Zufall sein sollte, so wird uns beide auch irgendwann eben jener Zufall zusammenbringen. Da bin ich mir ganz sicher.

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