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Anno 2205

Anno 2205

Vor vier Jahren überraschte uns Ubisoft mit einem futuristischen Anno 2070. Das Konzept kam an und für den Nachfolger geht es jetzt auf den Mond.

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Als Blue Byte und Related Design im April vor vier Jahren den Vorhang für Anno 2070 lüfteten, war die Überraschung groß. Man ließ das Mittelalter hinter sich und machte sich auf in eine ungewisse Zukunft. Es herrschte viel Skepsis, denn das neue Thema war schließlich ein großer Bruch. Das Experiment allerdings ging gut. Das Aufbau-Strategie-Spiel war nicht nur international deutlich erfolgreicher, sondern verkaufte sich auch in Deutschland besser als die letzten Titel der Reihe. Und Fans, die zuvor noch gegen eine futuristische Version von Anno waren, wünschten sich nun plötzlich, auch auf den Mond übersiedeln zu können.

Im November gibt es von Ubisoft nun einen Nachfolger. Für Anno 2205 reisen wir noch einmal 135 Jahre in die Zukunft. Und tatsächlich wird der Wunsch erfüllt, ins All aufbrechen zu können. Auf dem Erdtrabanten können wir eine kleine Kolonie errichten und unsere Spielwiese erweitern. Dieses Element geht deutlich über das hinaus, was wir mit Anno 2070 in der Tiefsee erlebt haben. Mit einem ganzen Mondkrater steht mehr Fläche zur Verfügung, um eine Siedlung zu errichten. Und es gibt neue, exklusive Rohstoffe die dort abgebaut werden können sowie weitere Güter, die sich vor Ort daraus produzieren lassen.

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Außerdem gibt es eine neue freie Kamera, die zwar das Spielen selbst nicht verändert, aber die Sicht auf Anno 2205.
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Auf dem Mond gibt es trotzdem weniger städtische Strukturen als auf der Erde. Wir können einfache Behausungen bauen, es gibt Gesundheitszentren und Schildgeneratoren, die vor kleinen Meteoriten schützen. Die Besiedlung ist außerdem sehr kostspielig. Waren dorthin zu bringen ist natürlich teuer - und dazu gehört auch erforderliche Nahrung. Erst später im Spielverlauf können wir so etwas auch auf dem Mond anbauen. Auf solch hohe Anfangsinvestitionen muss man sich einstellen. Wir können diesen Teil des Spiels laut Aussagen der Entwickler auch einfach ignorieren - die seltenen Erden, Mineralien, Helium-3 und weitere Güter entgehen uns dann allerdings.

Nun könnte man fragen, warum Blue Byte diesen Schritt erst jetzt geht. Einerseits wollte das Team wohl lieber kleine Schritte gehen - die Tiefsee als Spielplatz zum Ausprobieren. Auf jeden Fall spielten auch technische Hürden eine Rollen. In Anno 2205 nämlich wird die Welt nahtlos erweitert. Wir beginnen auf dem Mond kein neues Abenteuer, sondern vergrößern es nur. Es handelt sich um parallele Spielsessions, wie beispielsweise bei Sim City. Wenn wir unseren Startpunkt auf der Erde verlassen, werden dort wesentliche Dinge wie Warenflüsse und Zufriedenheit weiter simuliert. Und wollen wir nach dem rechten schauen, können wir jederzeit dort hin zurückkehren.

Neben dem Mond wird es einen weiteren zusätzlichen Standort geben, über den Blue Byte aber noch nichts verraten wollte. Anhand der Übersichtskarte ließ aber Erahnen, dass dieser in einem deutlich eisigeren Gebiet liegen könnte. Für alle drei Standorte gibt es exklusive Rohstoffe und Produktionsketten. Beim Wechseln zwischen den verschiedenen Orten gibt es keinen richtigen Ladebildschirm. Aktiv ist zwar immer nur eine Karte geladen, aber wollen wir in der Übersicht wechseln, können wir in dieser Zeit auch Kleinigkeiten optimieren und Handelsrouten einrichten.

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Auf dem Mond gibt es weniger städtische Strukturen als auf der Erde und die Versorgung ist anfangs sehr kostspielig.

Blue Byte hat Anno 2205 aber nicht nur bezogen auf Außenposten erweitert. Alles ist diesmal größer. Wir haben ordentlich Platz, um unsere Siedlung wachsen zu lassen. Die Inseln sind fünfmal so groß. Es gibt zumeist mehrere Landmassen, die sich über eine Quest mit einer Brücke verbinden lassen. Das Missionssystem mit den vielen Aufgaben ist aus Anno 2070 bereits bekannt. Es soll aber etwas zurückgefahren und besser ins eigentliche Spiel eingebunden werden. Dazu gehört etwa eine Quest, in der wir die Arche aus dem Vorgänger nach brauchbaren Ressourcen absuchen und abwracken. Solche historischen Altlasten sollen sich überall im Spiel finden lassen.

Wir selbst starten in Anno 2205 direkt mit dem Raumhafen, über den ein Weltraumfahrstuhl mit dem Mond verbunden ist. Dabei handelt es sich um eine Idee, über die tatsächlich nachgedacht. Der Raumhafen muss sich daher auf dem Wasser befinden. Anfangs ist er noch sehr klein und erinnert eher an die Arche. Später können wir ihn aber ausbauen, wie wir das von einer Monumentmechanik kennen. Neben dem Raumhafen und den Brücken, lassen sich auch Staudämme über zusätzliche Aufgaben wie ein Monument errichten. Diese riesigen Kraftwerke sehen ziemlich beeindruckend aus und verändern den Wasserspiegel ziemlich deutlich.

Während wir auf dem Mond durch Schildgeneratoren ganz typische, rund angelegte Siedlungen bauen, wollte das Team auf der Erde mit diesem Konzept brechen. Dort gilt nun die logische Entfernung zu zentralen Gebäuden wie dem Stadion. Es zählt also der Weg, den wir auf der Straße zurücklegen müssen, um dorthin zu gelangen. Blue Byte wollte weg von runden Städten. Im Mittelalter war das vielleicht üblich, aber schon bei Anno 2070 sah es ein bisschen komisch aus. Wir können gespannt sein, zu welchen Optimierungen dies beim Städtebau führt.

Verändert wurde auch der Aufbau von produzierenden Gebäuden. Statt davon mehrere errichten zu müssen, gibt es nun ein modulares System. Jeder Betrieb kann um eine begrenzte Zahl von Flächen erweitert werden. Dazu kommen fünf kleinere, optionale Anbauten zur Optimierung. Wir können entscheiden, ob bei der Herstellung durch den Einsatz von Drohnen weniger Arbeiter notwendig sind, durch kleinere Kraftwerke weniger Strom benötigt wird oder aber beim Transport gespart wird und wir weniger Transportzentren errichten müssen. Zudem sind nun Fabriken und Farmen noch deutlicher unterscheidbar.

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Wir starten nicht mit der Arche, sondern mit einem Raumhafen, der sich mit der Zeit auch ausbauen lässt.

Der Einstieg in Anno 2205 soll etwas überschaubarer werden. Mit Anno 2070 sei man laut eigenen Angaben am Ende der Fahnenstange angekommen - insbesondere durch die Erweiterung Anno 2070: Die Tiefsee. Blue Byte hat versucht an dieser Stelle wegzulassen und zu straffen. So landen unsere Güter automatisiert im Depot und der Aufwand dafür wird im Punkt Logistik versteckt. Im Gegenzug gibt es für Profis im Spielverlauf viele Verflechtungen zwischen den Standorten und etlichen Stellschrauben für die Optimierung. Dadurch soll sich nach dem Wegfall vom Transport-Mikromanagement eine neue wunderbare Tiefe ergeben.

Zum Start soll es zehn bis zwölf Spielwelten geben. Auf zwei Karten erwartet uns etwas besonderes, dass von den gewöhnlichen Spielmechaniken abweicht. Konkret wurde man hier aber auch noch nicht. Auch für den Multiplayer gibt es noch einige Fragezeichen. Anfangs konzentriert sich das Team daher auch auf die Solo-Erfahrung und will den Mehrspielermodus nach und nach erweitern. Die Kampagne wird eng mit dem Endlosspiel verbunden und wer Herausforderungen sucht, wird diese in diversen Nebenmissionen auch finden können.

Ab dem 3. November können wir dann als Konzernchef die Geschicke auf Erde und Mond steuern, um am Ende vielleicht dank Fusionsenergie die enormen Energieprobleme der Menschheit ein für alle Mal zu lösen. Statt dem Kampf zwischen Ecos und Tycoons gibt es also ein ganz konkretes Ziel für die Kampagne, das perfekt zum Zukunftsszenario passt und nicht unbedingt auf einen Konflikt ausgelegt ist. Eine Rückkehr ins Mittelalter behält sich das Team übrigens auch noch offen. Aber Anno 2205 zeigt, dass es noch die eine oder andere spannende Geschichte zu erzählen gibt und die Zukunft mehr Innovation zu bieten hat, als ein paar futuristische Gebäude.

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