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Anno 2070

Anno 2070 - Die Tiefsee

Bereits in Anno 2070 konnten wir einen Blick auf die Welt unter der Wasseroberfläche werfen und erhielten Zugang zu neuen Rohstoffen. Nun tauchen wir noch tiefer ab, um eine neue Form der Energieerzeugung zu ergründen. Wir haben Entwickler Bluebyte in Mainz besucht und einen ersten Blick auf die Erweiterung namens Die Tiefsee geworfen.

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"Innovation ist in dieser Stadt ein Fremdwort!" Muss man sich sowas von einem blonden Bubi gefallen lassen? Dabei habe ich mir so viel Mühe geben, mit einigen Forschungslaboren für genügend Unterhaltung und Abwechslung zu sorgen. Aber wer schon den Gang in eine Forschungseinrichtung als unterhaltende Freizeitaktivität betrachtet, kann auch nicht so ganz normal sein. Wer ständig so viel Wissensnachschub für sein Gehirn braucht, um neue Technologien zu entwickeln, muss ein Genie sein. Und genau die halten jetzt mit dem Addon Die Tiefsee Einzug in die Welt von Anno 2070.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Reihe, dass mit einem Addon eine neue Zivilisationsstufe eingeführt wird. Verstärken werden die Genies die Fraktion der Techs, doch Vorsicht vor übereifriger Freude. Denn es handelt sich um eine überaus anspruchsvolle Stufe, die von einem blonden Jüngling repräsentiert wird, dessen Ansprüche während des Anspielens nur selten ausreichend stillbar waren.

Ihre Nahrungsaufnahme fokusiert sich dabei vorwiegend auf den Geist, dennoch brauchen auch sie funktionelles Essen und Trinken. Wir können die verzogenen Jungen aber auch auf unsere Seite ziehen, in dem wir sie mit Bionenanzügen versorgen. An die zu kommen, das ist aber alles andere als leicht, denn sie sind das Ergebnis des ersten vierstufigen Entwicklungsprozesses. Denn vollständig zum Laufen zu bringen, ist keine leichte Aufgabe, wie ich selbst feststellen muss. Ich gewinne deshalb am Ende der Anspielensession keinen Kinderriegel von den Entwicklern.

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Es ist das erste Mal in der Geschichte der Reihe, dass mit einem Addon eine neue Zivilisationsstufe eingeführt wird.

Dafür gelingt es mir, einige Besonderheiten der Tiefsee zu erkunden und darauf liegt schließlich der Fokus des Addons. Neben der Möglichkeit, Lizium aus dem Wasser zu filtern, Schwämme zu züchten und Korallenextrakt zu gewinnen, können wir auch die neue Funktion des Black Smokers nutzen. Dieses Vorkommen dient jetzt nicht nur zum Abbau eines Rohstoffs, sondern es werden gleich mehrere Mienen rund um den schwarzen Krater herum angesiedelt. Es geht aber vorwiegend um die erzeugten geothermischen Energien, die Hero Ebachi bei seinen weiteren Forschungen der Tiefseegräben nutzbar gemacht hat. Die nützen uns nämlich nicht nur Unterwasser prima, sondern auch über dem Meeresspiegel. Möglich wird das durch den Einsatz eines Energietransmitters, der die produzierte Energie mühelos auf unsere Inseln transferieren kann. Das erlaubt es nun auch den Tycoons, völlig sauber zu wirtschaften.

Unser sich damit vermehrender Reichtum zieht natürlich auch Neider an. Die haben keine Lust, sich selbst mit Entwicklungen verdient zu machen, wenn sie so eine wunderbare Anlage direkt vor ihrer Nase haben. Irgendwie verständlich. Dennoch rüsten wir auf. Zur Verteidigung unserer Unterwasseranlage verteilen wir einige Seemienen oder errichten mithilfe der Genies eine neue Verteidigungsplattform über Wasser, die zumindest Flugzeuge und Schiffe auf Abstand hält. Am besten positioniert man in der Nähe seiner eigenen Schiffe dann die neue Unterstützungseinheit Atlas, die während der Gefechte unsere Schiffe repariert, mit Munition versorgt oder als Landeplatz für Flugzeuge dient, um Treibstoff aufzutanken.

Wer wie ich dem ganzen Kämpfen nichts abgewinnen kann und für den der Reiz des Spiels eher im Verhandeln und Bauen liegt, greift optional auf ein altbekanntes Mittel zurück, das mir während des Anspielens am meisten Freude bereitet hat. Bereits in Anno 1404 profitierten friedlebende Spieler vom Aktienhandel, der nun seine Rückkehr in die Strategie-Reihe feiert. Anteile an den Inseln anderer Spieler zu kaufen, ist aber nicht nur eine gute Möglichkeit um aggressive oder unliebsame Gegner aus dem Spiel zu drängen, wir können damit auch eine ganze Menge Geld verdienen. Denn für unsere Anteile erhalten wir Devisen und profitieren von den Gewinnen unserer Gegner. Oder aber wir kaufen ihnen ihre Insel mit der einfachen Mehrheit unter dem Hintern weg. Da heißt es taktisch klug vorgehen, denn natürlich ist auch unsere eigene Insel nicht davor gepfeilt von anderen übernommen zu werden.

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Neue Inseln erschließen uns allerdings auch immer wieder neue Ressourcen, die gerade bei den Genies dringend gebraucht werden. Keine andere Zivilisationsstufe benötigt für ihren Aufstieg ein so vernetztes Konstrukt aus Materialien aller Fraktionen wie sie. Da gilt es gerade die Handelsrouten zu sichern, die durch unsere Schiffe für den Feind meist viel zu ersichtlich sind. Das könnte sich nun durch den Einsatz des Sysyphus ändern, denn mit diesem Uboot verlagern wir unseren Handel auch auf Unterwasserrouten und gelangen so unbemerkt an feindlichen Einheiten vorbei.

Nur so häufen wir genügend Rohstoffe an, um an Ende vielleicht dieses wunderbare, große neue Monument zu errichten, dass das Herz eines jeden virtuellen Baumeisters höher schlagen lassen wird. Denn es sieht nicht nur besonders eindrucksvoll aus, es dehnt den Bauradius auf die komplette Insel aus, so groß sie auch sein mag. Das erspart das unliebsame Bauen von Lagerhäusern, mit denen wir um jeden Bauzentimeter kämpfen und bietet mehr Fläche für noch mehr Gebäude und Menschen in unserer Stadt.

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Mit dem Uboot Sysyphus verlagern wir unseren Handel auch auf Unterwasserrouten und gelangen so unbemerkt an feindlichen Einheiten vorbei.

Und am Ende steigt uns all die neue Technologie doch zu Kopf. Allen Warnungen zum Trotz haben wir nur noch dieses eine geothermische Kraftwerk gebaut, mit dem die letzten Energienöte auf einer entfernten Insel gelöst werden können. Dann wird uns unsere eigene Gier und die Ausbeutung des Meeresbodens zum Verhängnis. Tatenlos müssen wir mir ansehen, wie sich ein riesiger Tsunami seinen Weg durch unsere gut strukturierten Wohnviertel am Strand bahnt und eine Haus nach dem anderen in den tosenden Fluten untergeht. Die Wahrscheinlichkeit von dieser Naturkatastrophe getroffen zu werden, lässt sich zwar mit Hilfe der Genies verringern, ganz verhindern können wir sie aber nicht.

Während des Anspielens hatten ich nur die Gelegenheit ein freies Spiel fortzuführen. Es wird mit dem Addon aber fünf neue Missionen und drei Herausforderungen geben. Dazu noch über 200 neue Quests, zu denen zum Beispiel die Eskortmissionen eines Schiffes vorbei an feindlicher Flotte gehört. Die darin erreichten Erfolge lassen sich über eine Rangliste auch online mit anderen Vergleichen. Das Addon bringt aber auch kleinere Erweiterungen und Verbesserungen mit sich, wie etwa das überarbeitete Interface der Akademie, deren Forschungsgebiete nun zu Gruppen zusammen gefasst wurden, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Dazu gibt es noch eine Reihe neuer Gebäude, Bedürfnisse und Items.

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