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Alle Fakten zur Xbox One

Microsoft hat in Redmond die Xbox One vorgestellt. Wir haben alle relevanten Fakten gesammelt und sortieren, was die neue Xbox wirklich kann.

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Microsoft hat in Redmond die neue Xbox vorgestellt, die auf den schlichten Namen Xbox One hört und noch 2013 weltweit verkauft werden soll. Ein genauer Termin und ein Preis blieben ungenannt. Die derzeit nur in schwarz gezeigte Konsole steckt in einem relativ schlichten Kasten und wird von einem neuen Kinect Sensor ergänzt, der neben einer anderen Optik vor allen Dingen eine volle HD-Auflösung von 1080p unterstützt.

Microsoft will mit der Konsole Chef im Wohnzimmer werden. Daher soll die dritte Xbox eine Multimedia-Maschine werden. Das wichtigste Schlagwort des Abends lautete daher "All in One-System". Die Konsole wird zusammen mit Kinect ausgeliefert und unterstützt viele Entertainment-Features - noch intensiver als dies schon bei der Xbox 360 der Fall ist. Dazu gehört etwa auch die tieferen Integration der Tablet-Anbindung Smart Glass.

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Die Hardware
Prozessor: x86-64bit mit acht Kernen
Grafikchip: Direct 3D 11.1 Chip mit 32 MB Speicher
Speicher: 8 Gigabyte
Festplatte: standardmäßig vorhanden (500 GB)
Laufwerk: Blu-ray
Anschlüsse: USB 3.0
Netzwerk: Ethernet, Wlan (IEEE 802.11n)
Audio-Video: HDMI In/HDMI Out, 4K-Unterstützung
Kinect Sensor: 1080p, 30 Bilder/Sekunde

Im Gegensatz zu Sony hält sich Microsoft noch verhältnismäßig bedeckt was ihre Hardware angeht. Die Xbox One hat auf den ersten Blick ähnliche technische Daten wie die PS4. Der Prozessor wird ebenfalls acht Kerne besitzen und die Konsole wird mit acht Gigabyte Speicher ausgestattet. Wahrscheinlich ist aber, dass es sich dabei nur um die etwas langsamere DDR3-Variante handelt. Was der Grafikchip leistet, hat Microsoft dagegen noch gar nicht verraten. Eingebaut ist standardmäßig eine Festplatte und diesmal auch Wireless Lan. Unterstützt wird dabei auch WiFi Direct, das drahtlose Kommunikation ohne Access Point ermöglicht.

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Microsoft setzt diesmal beim Trägermedium und dem Laufwerk auch auf Blu-ray. Das Sony sich mit diesem Standard durchgesetzt hat, musste nun auch Microsoft anerkennen. Die Leistung der Konsole verteilt sich übrigens auf drei Betriebssysteme. Eines davon ist das Xbox-Betriebssystem, das zweite ist der Windows-Kernel für Webanwendungen und das dritte arbeitet mit Kinect für Multitasking-Anwendungen. Der Fokus bei der Architektur liegt auf dem flüssigem Wechsel zwischen allen Anwendungen. Wir sollen zwischen Spielen, Webbrowser, Skype-Chat, TV-Sendungen und Musik in Sekunden hin- und herwechseln können wie zwischen Fernsehprogrammen.

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Und auch wenn vieles nicht gesagt wurde, auf ein wichtiges, aber unauffälliges Feature wurde auf dem Event hingewiesen: Die Xbox One arbeitet nahezu geräuschlos. Erreicht wird dies durch einen relativ großen Lüfter und keine besonders dichte Bauweise der Komponenten. Vielleicht sieht die Xbox One daher so groß aus - es dient dem stillen Arbeiten ohne die bekannten nervigen Lüfter- und Laufwerkgeräusche. Bekannt ist inzwischen auch, dass kein Zubehör der Xbox 360 kompatibel sein wird - weder Headsets noch Controller oder ähnliches.

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Der Controller
Die Xbox One bekommt einen neuen Controller, der grundsätzlich dem bekannten Layout ähnelt. Noch immer haben wir zwei Analogsticks, diese aber bieten ein Feature, dass Microsoft Impulse Triggers nennt. Die vibrierenden Steuerelemente liefern damit ein angenehmes Feedback beim Spielen. Zudem kann es von den Entwicklern gezielter gesteuert werden. So lassen sich Stärke und Position der Vibrationen variieren, man muss sich das ein bisschen wie Dolby Surround-Vibrationen für den Controller vorstellen

Außerdem bekommen wir endlich ein besseres Steuerkreuz. Der typische Xbox-Knopf rutscht etwas nach oben, Start- und Back-Taste sind ebenso wieder am Start wie auch die vier Aktionstasten und die zwei Schultertasten. Als Controller kann außerdem die Smart Glass-Anwendung fungieren, die es für Smartphones und Tablets gibt.

Komplett neu aber ist Kinect, dass bei der Xbox One integraler Bestandteil ist und ohne das die Konsole auch nicht läuft. Mit dem verbesserten Kinect soll eine einfacherere Gesten- und Sprachsteuerung ermöglicht werden. Zwar unterstützt Microsoft noch immer nicht alle Sprachen und Länder, aber man arbeitet bereits an diesem Problem. Das neue Kinect zeichnet HD-Videos auf und kann durch eine erhöhte Präzision noch genauer arbeiten. Auf der Präsentation wurde es mit dem Satz "Kinect kann deinen Herzschlag spüren" verdeutlicht. Das Blickfeld ist außerdem für noch mehr Räume geeignet und das Mikrofon kann leichter Umgebungslärm herausfiltern.

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Die Games
Neben all den Features hat Microsoft tatsächlich auch ein paar Games angekündigt. 15 neue Spiele im ersten Jahr nach Launch will allein Microsoft selbst veröffentlichen, acht davon sollen völlig neue Produkte sein. Eines davon ist Quantum Break. Das Werk von Remedy aus Finnland soll TV-Erfahrung und Videospiel verbinden, wie genau, hat Microsoft nicht erklärt. Zum Launch fest angekündigt ist die Rennsimulation Forza Motorsport 5. Auch mit Call of Duty: Ghosts dürfen wir rechnen zum Verkaufsstart, es soll zuerst und exklusiv für die Xbox One veröffentlicht werden. Auch zum Launch der neuen Konsole kommen Battlefield 4, Watch Dogs und Assassin's Creed IV: Black Flag. Square Enix hat Thief für einen Release im Jahr 2014 bestätigt. Von EA kommen im ersten Jahr nach dem Launch FIFA 14, EA Sports UFC, NBA Live und Madden NFL 25. Im Laufe der nächsten Tage dürften weitere Third-Party-Titel bestätigt werden, auf dem Reveal-Event selbst jedoch waren außer EA und Activision keine anderen Publisher auf der Bühne. Im Intro-Video allerdings war zum Beispiel Cevat Yerli von Crytek zu sehen. Insgesamt aber ein eher unspektakuläres Line-Up - zu diesem Zeitpunkt.

Die Spiele müssen auf der Xbox One installiert werden, um gestartet werden zu können. Sind sie einmal installiert und mit dem Xbox Account verbunden, braucht man die Disc nicht mehr zum Spielen. Denn alle Inhalte von Xbox One können in der Cloud gespeichert werden - auch die Games selber. Derzeit werden 15.000 Server für Xbox Live genutzt, dass neue Xbox Live soll 300.000 Server nutzen. Wired berichtet, dass die Games zwingend installiert und mit einem Xbox-Live-Account verknüpft werden müssen. Wer seine Spiele gebraucht kaufen will, muss sie gegen eine Gebühr in unbekannter Höhe mit dem neuen Xbox-Live-Account verknüpfen.

Mircosoft gab außerdem bekannt, dass die Xbox One nicht abwärtskompatibel mit der Xbox 360 ist. Gekaufte Spiele - im Laden wie auch digital auf dem Xbox Marktplatz - können nicht mitgenommen werden. Theoretisch ist es aber möglich, dass Hersteller angepasste Versionen ihrer Titel wiederveröffentlichen - aber erneut kaufen müssten wir sie wohl trotzdem.

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Das neue Xbox Live
Microsoft verspricht für die neue Version seines Onlinedienstes eine "praktisch unbegrenzten Leistungsfähigkeit der Cloud", die alles komfortabler und zugänglicher machen soll - von der Möglichkeit, Games in Teilen zu installieren, so dass schnell mit dem Spiel begonnen werden kann bis zum Download von Updates im Hintergrund. Eine vorhandene Xbox Live-Mitgliedschaft für Xbox 360 wird automatisch auf Xbox One fortgeführt. Mit Smart-Match will Microsoft das Matchmaking beschleunigen. Mit Game DVR ist eine Capturing-Tool für Gameplay-Videos bereits integriert, die in Sozialnetzwerken geteilt werden können. Mit Living Games soll die neue Xbox die Spielwelten dynamischer und lebendiger werden lassen, denn die Künstliche Intelligenz soll ebenso so gut zu spielen lernen wie wir selbst. Eine erweitertes Achievementsystem hält Videosequenzen der aufregendsten Momente fest und belohnt uns für Erfolge. Der Gamerscore der Xbox 360 wird dabei automatisch übernommen. Die Microsoft Points werden abgeschafft und gegen ein Echtgeldsystem über Kredit- oder Prepaid-Karten getauscht.

Der Alleinunterhalter
Die Xbox One will alles in einem sein und die Entertainment-Features waren das große Thema bei der Enthüllung der Konsole. Und so wurden auch als erstes die Dinge vorgestellt, die unsere Fernseherfahrung verändern sollen. Die Konsole verbindet alles nahtlos miteinander. Mit einfachen Sprachkommandos können wir mit Hilfe von Instant Switching zwischen Fernsehprogramm, Browser, Spielen oder Musik wechseln. Zu der besonderen Erfahrung gehört auch der Snap-Mode, bei dem der Bildschirm geteilt wird und am Rand beispielsweise ein Browser oder Skype eingeblendet wird. Allerdings ist Smart Glass dafür vermutlich besser geeignet und die Stärke dieses Features muss uns Microsoft erst noch erklären.

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Mit Gesten können wir übrigens auch das Fernsehprogramm in der Größe anpassen und mit dem Xbox One Guide gibt es ein Interaktives Fernsehprogramm mit dem über Sprachkommandos auch bestimmte Sendungen oder Kanäle anwählen lassen. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Favoritenlisten zu erstellen oder mit Hilfe von Trending auf populäre Sendungen hingewiesen zu werden. In den vollen Genuss der Fernsehunterhaltung wird man aber vorerst nur in den USA kommen. Welche Lösung in Europa beziehungsweise Deutschland angestrebt wird, ist offen. In jedem Fall bietet die Xbox One die Möglichkeit, Setop-Boxen anzuschließen wie sie bei Pay TV üblich sind.

Als erste integrierte App hat Microsoft außerdem Skype angekündigt, das nun auf der Xbox One Gruppenvideokonferenzen in HD ermöglicht. Der Hersteller hat den Dienst Ende 2011 übernommen und versucht seitdem natürlich, den beliebten Voice-over-IP Service möglichst effektiv zu nutzen. Als erster Schritt wurde angekündigt, dass Skype den Windows Live Messenger ersetzt. Die Einbindung in die Xbox One mit exklusiven Features scheint da ein logischer Folgeschritt.

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