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Age of Empires IV

Age of Empires IV - Ersteindruck

Wir konnten uns den neuen Serienteil vorab ansehen.

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Es ist schon länger bekannt, dass Age of Empires einen neuen Teil bekommt. Die älteren Teile sind zwar in letzter Zeit als Definitive Editions neu aufgelegt worden, hier haben wir es aber tatsächlich mit dem ersten, wirklich neuen Age of Empires seit 2005 zu tun. Vor einem Fan-Vorschau-Event durfte ich mir das neue Spiel vorab ansehen, das von Relic Entertainment entwickelt wird.

Der Ankündigungstrailer hatte schon durchblicken lassen, dass die Spieler ins Mittelalter zurückkehren. Philippe Boule, der Narrative Lead bei Relic Entertainment, erklärt, dass sich das Team für dieses Zeitalter entschieden hat, „weil es in dieser Zeit zahlreiche Zivilisationen gab, die viele Spieler vielleicht weniger gut kennen". Game Director Quinn Duffy ergänzt: „Age of Empires IV ist der geistige Nachfolger vom zweiten Teil. Es handelt sich nicht um ein Remake, der neue Teil soll das Bekannte mit dem Unerwarteten verbinden."

Es wird zur Veröffentlichung acht Zivilisationen und vier Kampagnen geben, von denen sich jede einer bestimmten Zivilisation widmet. Eine Kampagne dreht sich um die Eroberung Englands durch die Normannen, die mit der Invasion von William dem Eroberer und der Schlacht von Hastings begann. Die Kampagne folgt nicht nur William, sondern auch seinen Nachfahren bis hin zur Unterzeichnung der Magna Carta 1215.

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Adam Isgreen, der Franchise Creative Director, erklärt, dass das Team versucht, eine „vermenschlichte Geschichte" zu erzählen. Während der Kampagne wird ein Erzähler die Spieler mit zusätzlichem Kontext versorgen. Zwischen den Missionen werden kurze Videos von mittelalterlichen Strukturen gezeigt. Ich habe einige Videos einer historischen englischen Stadt und eines Schlosses gesehen, durch die mittelalterliche Soldaten marschierten. Die Entwickler haben um die drei Stunden dokumentarisches Material angekündigt.

Durch die weitreichende, mittelalterliche Geschichte stehen den Entwicklern viele mögliche Zivilisationen zur Auswahl. Während des Preview-Events wurden vier Zivilisationen gezeigt: die Engländer, die Mongolen, die Chinesen und das Sultanat von Delhi. Letzteres wurde schon früher gezeigt und bietet beindruckende südasiatische Architektur und furchteinflößende Elefanten-Einheiten. Was die Wahl der Zivilisationen angeht, erklärt uns Quinn Duffy: „Wir haben versucht, Zivilisationen mit großen Auswirkungen auf die Geschichte zu finden, die bis heute anhalten."

Diesmal sind die Zivilisationen wesentlich asymmetrischer. Adam Isgreen erklärt: "Die englische Fraktion erinnert an die Bretonen aus Age of Empires II, aber mit den Mongolen gehen wir weiter als je zuvor." Die Mongolen können ihre Gebäude verladen und bewegen und haben Zugang zu einem Schafstall, wodurch sie am Anfang nicht so sehr von Beeren abhängig sind. Jede der Zivilisationen muss andere Prioritäten bei den Ressourcen setzen.

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Was gleichbleiben wird, ist die Mischung aus generischen Einheiten und einer Anzahl an einzigartigen Truppen und Technologien. Die feindlichen Einheiten bekommen dieses Mal ein Aussehen, das ihrer Zivilisation entspricht. Die mongolischen Speerträger tragen ihre charakteristische Lamellen-Rüstung, während die Speerträger aus Delhi Turbane tragen. Das klassische "Dreieck" zwischen Speerträgern, Kavallerie und Bogenschützen ist geblieben.

Die Epochen reichen vom Dunklen Zeitalter bis zum Imperialen Zeitalter. Jeder Epochen-Wechsel zwingt euch dazu, eine Spezialisierung zu wählen. Ich weiß nicht, wie diese Spezialisierungen in Part IV aussehen werden, vermute aber, dass sie für ökonomische oder militärische Vorteile sorgen werden.

Ein neues Gameplay-Element ist die Hinterhalt-Mechanik. Diese wurde leider nur erwähnt und noch nicht näher erläutert. Die Belagerungen wurden ebenfalls überarbeitet. In Age of Empires IV können die Mauern und Tore jetzt mit Einheiten bemannt werden, die Gegner können die Mauern wiederum mit Belagerungsmaschinen überwinden.

Neu sind auch die Spezialfähigkeiten der Helden-Einheiten. Der Khan der Mongolen kann Pfeile mit Feuerwerk verschießen und dabei seine Einheiten boosten. In der Kampagne sollen die Heldeneinheiten eine besondere Rolle spielen.

Das Aussehen der Einheiten ist comichafter als in den älteren Teilen. Art Director Zach Schläppi erklärt, dass der weniger realistische Look eine bewusste Entscheidung war: „Das Spiel muss für die Spieler leicht verständlich sein. Es geht um eine Balance zwischen Geschichte, Gameplay und der DNA der Marke." Persönlich hoffe ich, dass die Macher es mit der Comic-Optik nicht zu sehr übertreiben und damit nicht vom historischen Realismus der Reihe ablenken. Abgesehen davon sieht das Spiel flüssig aus und läuft auf einer überarbeiteten Engine, die Relic schon bei anderen Spielen eingesetzt hat.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die historisch korrekten Spötteleien der Einheiten, die sich mit jedem Zeitalter ändern. Die Entwickler sind in die Türkei und die Mongolei gereist, um dort authentische Stimmen aufzunehmen. Jede Zivilisation bekommt außerdem ihren eigenen Soundtrack und individuelle Architektur.

Es wurde eine Menge Geschichte in Age of Empires IV gepackt, mit acht Zivilisationen, vier detaillierten Kampagnen und Video-Dokumentationen. „Bekannt, aber unerwartet" klingt vielversprechend. Meine einzige Sorge ist, dass der Cartoon-Look Geschichts-Nerds wie mir weniger zusagen wird als der Stil von einem Age of Empires II.

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