Deutsch
Gamereactor
Kritiken
The Elder Scrolls Online: Blackwood

The Elder Scrolls Online: Blackwood

Zusammen mit unseren neuen Gefährten geht es auf nach Dunkelforst, wo wir die Machenschaften der Daedra aufdecken.

HQ
The Elder Scrolls Online: BlackwoodThe Elder Scrolls Online: BlackwoodThe Elder Scrolls Online: Blackwood
Im Herzen der Geschichte haben wir einen politischen Konflikt, der von der Dunklen Bruderschaft und einem Daedra-Fürsten angestachelt wird.

2014 veröffentlichte Bethesda The Elder Scrolls Online und seit jeher erhalten Spieler in regelmäßigen Abständen neue Geschichten, Gebiete, Systeme und auch Fertigkeiten, die das Spielerlebnis erweitern. Nun, im Jahr 2021, führt uns eine dieser Erweiterungen in den Dunkelforst - ein Gebiet, das mit The Elder Scrolls IV: Oblivion eingeführt wurde. Südlich von Cyrodiil treiben sich einige zwielichtige Personen herum, die in daedrische Machenschaften verwickelt sind. Politische Intrigen, ein Ausflug in die Totenländer, sowie ein Auftritt des Daedra-Fürsten Mehrunes Dagon stehen in The Elder Scrolls Online: Blackwood auf dem Plan.

Während wir bei der Aufdeckung der politischen Intrigen Unterstützung von Eveli Scharfpfeil (der Waldelfen-Version von Sherlock Holmes) erhalten, gibt es in Sachen daedrischer Kultur Nachhilfe von der Daedra Lyranth, die viele Spieler bereits aus dem Basisspiel kennen sollten. Zu allem Überfluss hat die Dunkle Bruderschaft in diesem verzwickten Komplott ebenfalls ihre Finger im Spiel...

HQ
Werbung:

Geschichten und ihre Wirkung sind bekanntlich subjektiv und so ist das auch bei den Inhalten eines jeden TESO-Kapitels. Elsweyr brachte uns das Zeitalter der Drachen zurück, Greymoor ging auf die Geschichte der Vampire ein und ließ uns dabei die Schwarzweite erkunden. Mit Blackwood erscheint nun ein politischer Krimi mit einem daedrischen Drahtzieher. Wie immer bietet die Hauptquest ein paar interessante Twists und auch die Begleitung von Charakteren, wie Lyranth, gestaltet sich unterhaltsam. Mich persönlich packen die Geschichten des Gebietes aufgrund der Thematiken jedoch nicht so, wie sie es in Elsweyr oder Summerset taten.

Weniger subjektiv, dafür aber nicht weniger enttäuschend, ist die visuelle Gestaltung des neuen Gebiets Dunkelforst. Nachdem wir in Greymoor die Schwarzweiten erkundet haben, welches mit seinen prächtigen Kulissen und der starken Farbgebung zu den schönsten Arealen des Spiels gehört, wirkt der Dunkelforst mit seiner Inszenierung geradezu ernüchternd. Gerne hätte ich ein Gebiet mit imposanten, vernebelten Sümpfen und dichten Wäldern gesehen, doch stattdessen vermischt sich die Karte eher zu einer einheitlich wirkenden Masse aus Wäldern und Gewässern.

Im Gegensatz dazu präsentieren sich die daedrischen Kulissen in all ihrer entsetzlichen, Lava-speienden Pracht. Einige Dunkelforst-Verliese geben einen Einblick in die Oblivion-Ebene der Totenländer, die nicht nur die Heimat von Mehrunes Dagon sind, sondern auch allerlei andere, daedrische Kreaturen beherbergen. Die Aufmachung erinnert an einigen Stellen an Doom Eternal, mit Inseln umgeben von Lava und riesigen Kreaturen, die im Hintergrund gegeneinander kämpfen.

The Elder Scrolls Online: Blackwood
Werbung:
The Elder Scrolls Online: BlackwoodThe Elder Scrolls Online: BlackwoodThe Elder Scrolls Online: Blackwood
Das optische Erscheinungsbild des Dunkelforsts ist sehr bodenständig, was gleichzeitig ein wenig zum Story-Thema passt.

Mit jeder neu hinzugefügten Region erhalten wir zugleich ein neues Weltereignis. Ganz im Sinne der Daedra-Thematik präsentiert sich diese Aktivität als Portal in das Reich des Vergessens. Die im Gebiet verteilten Portale führen Spieler in kleine Dungeons, die es mit immer mächtiger werdenden gegnerischen Horden ordentlich in sich haben. Zur Belohnung winken wie immer reichlich Erfahrungspunkte und die Chance auf kostbare Gegenstände. Die Weltereignisse gestalten sich oftmals als eine lediglich thematisch angepasste Adaption einer bereits verfügbaren Aktivität, doch diese neuen Portale wirken etwas ausgearbeiteter und bieten mit ihrer Aufmachung und dem erhöhten Schwierigkeitsgrad eine tolle Nebenbeschäftigung.

Auch anderweitig präsentiert Zenimax neue Inhalte, die sich, wie auch bei den vorherigen Kapiteln, an eine gewisse Formel halten. So enthält das neue Gebiet eine weitere Zwölf-Spieler-Prüfung (den Felshain), sowie frische Ausrüstungssets, Sammlungsstücke und vieles mehr. Doch das Sternchen am Dunkelforst-Himmel ist ganz klar das brandneue Gefährtensystem, welches mit dem jüngsten Kapitel eingeführt wurde.

Zum ersten Mal stehen uns im MMO NPC-Gefährten zur Verfügung, mit denen wir nicht nur in den Kampf ziehen oder sie ausrüsten können - wir dürfen uns auch mit ihnen anbändeln. Aktuell stehen eine Dunkelelfin namens Mirri Elandis, sowie ein Mann namens Bastian Hallix zur Auswahl. Ihr könnt die Zwei rekrutiert, sobald ihr die jeweilige Nebenquest abgeschlossen habt. Es kann immer nur einer der Beiden aktiv an der Seite der Spieler stehen, von der sie abgesehen von PvP-Zonen niemals abweichen. Was das neue System so alles mit sich bringt, erfahren wir im Gefährten-Menü.

HQ

Dort sehen wir unseren aktuellen Beziehungsstatus, die angelegte Ausrüstung und alle aktiven Fähigkeiten unserer Begleitung ein. Auch Sammlungsstücke, wie Kostüme oder gesammelte Reittiere, können von den Gefährten genutzt werden. Dank des klassenlosen Designs können die Beiden sowohl als Tank, DPS oder auch als Heiler eingesetzt werden und somit sollten sie den Vorlieben eines jeden Spielers gerecht werden. Als Einzelspieler kommt es mir besonders gelegen, das wir einen der Gefährten in öffentliche Verliese mitnehmen dürfen, denn aufgrund der erhöhten Schwierigkeit können diese sonst nur in Gruppen absolviert werden. Wer sich also nicht in einer Gilde befindet und nur gerne mal nebenbei in das Spiel hineinschaut, kann sich mit den Gefährten auf spielerische Vorteile freuen.

Positiv überraschte mich der Tiefgang, den die Gefährten auch außerhalb der Kämpfe mit sich bringen. Besonders interessant ist der bereits erwähnte Beziehungsstatus zwischen den Spielern und der, bzw. dem Begleiter*in. Sowohl Bastian als auch Mirri haben gewisse Vorlieben und Abneigungen, die sich auf unseren Beziehungsstatus auswirken können. Wer mit Bastian in der Gruppe freundliche NPCs tötet oder Schatztruhen plündert, wird schnell eine negative Veränderung im Status bemerken. Spieler, die das Limit ausreizen und den Beziehungsbalken komplett ins Negative stürzen, müssen sogar damit rechnen, dass sich ein Gefährt plötzlich von alleine aus dem Staub macht und für eine gewisse Zeit einfach nicht verfügbar ist. Mirri Elendis hingegen findet Gefallen daran, sich mit Spielern in daedrische Verliese zu begeben, Antiquitäten auszugraben oder ein gutes Buch zu lesen. Eine positive Beziehung wird mit Gefährtenquests belohnt, die wiederum mehr über die Hintergrundgeschichte des jeweiligen Gefährten verraten.

The Elder Scrolls Online: BlackwoodThe Elder Scrolls Online: BlackwoodThe Elder Scrolls Online: Blackwood
Das neue Gefährtensystem gefällt sehr gut, aber ein bisschen mehr Auswahl und Abwechslung wären schön.

Bereits mit der Veröffentlichung von Greymoor lobte ich Zenimax' Anstrengungen, das Spiel auch für Gelegenheitsspieler und Fans von immersiven Elementen schmackhafter zu gestalten. Das Gefährtensystem ist die für mich bisher gelungenste Umsetzung in diesem Bereich, weil sich die spielerische Erfahrung von The Elder Scrolls Online damit noch einmal vertieft. Eine größere Auswahl von Gefährten ist wünschenswert und hoffentlich eines der großen Anliegen, mit denen sich die Entwickler schon bald beschäftigen. Fans müssen bereits mit der narrativen Kluft leben, die sich zwischen der Narrative des "einzig wahren Retters" und den Hunderttausenden von Spielern auftut. Eine Vielzahl von Mirri- und Bastian-Klonen verbessert die Situation da nicht unbedingt. Vor allem bei bei Spielern, die mehrere Charaktere haben, ist die Angelegenheit auf Dauer auch etwas repetitiv.

The Elder Scrolls Online: Blackwood entpuppt sich insgesamt als ein gemischtes Paket. Das Gefährtensystem ist die für mich bisher vielleicht beste Erweiterung des Spiels, wohingegen mich das Gebiet Dunkelforst kaum packen konnte. Im Endeffekt kommt es wie immer auf die Interessen eines jeden The-Elder-Scrolls-Online-Spielers an, denn diese entscheiden letztendlich, ob Blackwood etwas Aufregendes bereithält oder eher übersprungen werden sollte. Daedrische Anhänger und all jene Fans, die Bethesda bereits seit Jahren um ein Gefährtensystem anflehten, werden sicherlich Spaß mit den Inhalten des neuen Gebietes haben. Auch, wenn dieses visuell gesehen nicht die stärkste Leistung der Entwickler darstellt. Ich für meinen Teil bin nach zwei recht düsteren Kapiteln nun wieder bereit, in heitere Gefilde einzutauchen. Wer weiß, nun da Bethesda endlich den Wunsch eines Gefährtensystems nachgegangen ist, vielleicht erhalten Spieler ja doch noch die lang ersehnte Klasse der Barden.

HQ
07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
lang ersehntes Gefährtensystem beeindruckt mit mehr Tiefgang als erwartet, Einzelspieler erhalten durch die Gefährten neue spielerische Möglichkeiten, die neuen Weltereignisse gestalten sich ausgefallen und sind schön anzuschauen.
-
Hauptgeschichte zählt je nach persönlicher Präferenz nicht zu den stärksten Neuerungen, das neue Gebiet Dunkelforst gestaltet sich etwas eintönig, bei zwei Gefährten kann man kaum von Auswahl sprechen.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

Ähnliche Texte



Lädt nächsten Inhalt